30.03.2013 17:36:32
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Schäuble: Zypern-Paket kein Vorbild für andere Staaten - Zeitung
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht in dem Rettungspaket für Zypern mit Beteiligung der Sparer kein Modell für andere Eurostaaten. "Zypern ist und bleibt ein spezieller Einzelfall", sagte Schäuble der Bild-Zeitung. In Zypern seien die beiden großen Banken faktisch nicht mehr zahlungsfähig gewesen.
Der zypriotische Staat habe nicht mehr das Geld, um die Einlagen zu sichern. "Daher mussten die anderen Staaten der Eurozone helfen. Gemeinsam haben wir in der Eurogruppe entschieden, Eigentümer und Gläubiger an den Kosten zu beteiligen, also diejenigen, die die Krise mit verursacht haben", erklärte Schäuble.
Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hatte Anfang dieser den Eindruck vermittelt, dass die im Falle Zyperns angewendete Beteiligung von Guthaben über 100.000 Euro ein Beispiel für künftige Rettungsprogramme sein könnte. Das hatte schwere Verluste bei Bankaktien zur Folge. Zahlreiche Politiker hatten Dijsselbloem für seine Aussagen kritisiert.
Zum Euro sagte Finanzminister Schäuble, dass die Währung trotz der anhaltenden Krise heute sicherer sei als in den vergangenen Jahren. An der Zypern-Krise habe man sehen können, dass die Turbulenzen nicht auf andere Länder Südeuropas ausgestrahlt hätten.
Anfang 2012 sei das noch anders gewesen, als wegen der anstehenden Neuwahlen in Griechenland plötzlich die Zinsen für ganz Südeuropa in die Höhe geschnellt waren. "Auch die Finanzmärkte haben verstanden: Wir sind besser vorbereitet. Wir haben viel erreicht", sagte Schäuble der Zeitung. Er wandte sich gegen Überlegungen, Länder aus der Währungsunion ausscheiden zu lassen: "Wichtiger ist, dass wir stark genug sind, alle im Boot zu halten."
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March 30, 2013 10:09 ET (14:09 GMT)
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