24.06.2022 16:24:42

Scholz: EU will Zusammenarbeit in Energiefragen intensivieren

Von Andrea Thomas

BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)--Die Europäische Union (EU) wird ihre Zusammenarbeit zur Stärkung der Energiesicherheit intensivieren und bereitet sich auf weitere mögliche Drosselungen von russischen Gaslieferungen vor, wie Bundeskanzler Olaf Scholz in Brüssel erklärte. Er wolle nicht darüber spekulieren, welche Auswirkungen die im Juli anstehenden Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 haben. Russland hat in den vergangenen Wochen bereits die Lieferung auf 40 Prozent der maximalen Lieferkapazitäten gekürzt und dafür technische Gründe angegeben.

"Niemand von uns glaubt, dass die technischen Gründe, die für die Reduktion von Gaslieferungen gegenwärtig von russischen Lieferanten angeführt werden, zutreffen. Und deshalb bereiten sich alle darauf vor, dass man rechtzeitig das Notwendige tut", sagte Scholz mit Blick auf seine EU-Kollegen in einer Pressekonferenz zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. "Für Deutschland haben wir das längst getan." Die EU-Staaten wollten bei der Energiesicherheit ihre Zusammenarbeit intensivieren. "Wir werden demnächst Berichte bekommen, die uns in die Lage versetzen darüber nachzudenken, wie wir unsere gemeinsamen Aktivitäten bündeln können, damit wir mit besserer Perspektive uns jetzt unabhängig machen können von den fossilen Importen aus Russland", so Scholz. Gleichzeitig gehe es darum, den Ausbau von erneuerbare Energien voranzutreiben.

Skepsis bei US-Vorschlag zu Preisdeckel für russisches Öl

Skeptisch äußerte Scholz sich vor dem am Sonntag beginnenden Treffen der Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) im bayerischen Elmau bezüglich eines möglichen Preisdeckels für russisches Erdöl. Dieser war von den USA wegen der hohen Ölpreise vorgeschlagen worden. Es sei eine internationale Verständigung nötig, damit solch eine Preisbeschränkung funktionieren könne, so Scholz. Außerdem plane Europa ein Embargo gegen russische Erdölimporte. Mit Blick auf die westlichen Sanktionen gegen Russland sagte Scholz, dass die EU über Verschärfungen gesprochen habe, wo die aktuellen Maßnahmen nicht präzise genug in ihren Auswirkungen seien.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/cbr

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2022 10:24 ET (14:24 GMT)

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