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18.06.2013 21:29:59

Schwäbische Zeitung: Kommentar zum NSU-Prozess - Etliche Schönheitsfehler

Ravensburg (ots) - Ein Thriller-Drehbuch hätte es nicht anders vorsehen können. Ausgerechnet am letzten Tag, an dem der NSU-Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags noch Zeugen hörte, stellte eine Aussage alles bisher Ermittelte in Frage. Schon vier Jahre vor dem Auffliegen der Rechtsterrorzelle soll von dem Begiff NSU die Rede gewesen sein.

Die Aussage von Konrad P. hat allerdings etliche Schönheitsfehler, er zeigte Erinnerungslücken und musste einmal eine Aussage korrigieren. Zudem besteht kein Zweifel daran, dass der hoch qualifizierte Spurenspezialist mit seinen Münchener Kollegen und Vorgesetzten massive Probleme bekommen hatte. Warum, blieb im Ausschuss im Dunkeln. Von "Mobbing" war die Rede und von "sexuellen Übergriffen". Jedenfalls wurde über P. ein Kontaktverbot verhängt und er selbst nach Rosenheim versetzt.

Das alles sind Umstände, welche die Glaubwürdigkeit reduzieren, P.'s spektakuläre Angaben aber nicht widerlegen. Für den Untersuchungsausschuss ist es jetzt zu spät, den Behauptungen auf den Grund zu gehen. Es bleibt Stoff für Verschwörungstheorien übrig. Das ist mehr als misslich.

Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2

Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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