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09.06.2016 22:08:38

Schwäbische Zeitung: Überschaubare Veränderungen - Leitartikel zu Bundesliga-TV-Rechten

Ravensburg (ots) - Viele werden nun wieder das "Früher war alles besser"-Lamento anstimmen. Zum Beispiel, dass alle Spiele der Fußball-Bundesliga am Samstag um 15.30 Uhr begannen. Dass die Partien nachmittags live in der Radio-Konferenz zu hören waren und abends dann in Ausschnitten in der "Sportschau" zu sehen. So war das, und es war schön.

Doch warum sollte sich beim Fußball nichts ändern? Längst ist aus dem "Elf Freunde sollt ihr sein"-Sport ein millionenschwerer Unterhaltungsbetrieb geworden. Natürlich werden die Spiele seit Jahren vom Pay-TV live übertragen. Natürlich können dann nicht alle Begenungen zur selben Zeit angepfiffen werden. Diese Kommerzialisierung kann man ablehnen. Dann müsste man Fußball auf höchstem Niveau in aller Konsequenz auch ignorieren.

Für jene Zigmillionen Freunde des Profi-Sports Fußball ist die Entscheidung vom Donnerstag jedoch eine gute. Die beiden deutschen Bundesligen erhalten nun über eine Milliarde Euro pro Saison an Fernsehgeldern, die Steigerung im Vergleich zum letzten Abschluss beträgt stolze 85 Prozent. Hierfür sind die Veränderungen bei den Anstoßzeiten für den Fernsehzuschauer überschaubar: Dass es, verteilt auf die 34 Spieltage, fünf weitere Sonntags- und fünf Montagsspiele geben wird, ist im Vergleich zu den Salami-Spieltagen in Spaniens Primera División oder Englands Premier League, mit ihren jeweils 20 Klubs, lachhaft wenig.

Exakt mit diesen Ligen muss sich die Bundesliga auf der internationalen Bühne messen, exakt mit jenen Vereinen müssen sich die Topklubs auseinandersetzen - und in beiden Ländern gibt es mehr Geld aus der Fernsehvermaktung. Die Fußballfans auf der Insel oder in Spanien können von einer öffentlich-rechtlichen Grundversorgung mit "Sportschau" und "Aktuellem Sportstudio", die in Deutschland weiter erhalten bleibt, nur träumen.

Wirklich schade ist jedoch , dass das Montagabendspiel der 2. Bundesliga künftig nur noch im Pay-TV live zu sehen sein wird. Denn dann wird - leider, leider - recht häufig der VfB Stuttgart spielen.

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Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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