sentix: Weniger Anleger rechnen mit Grexit

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz der nach wie vor unklaren Finanzlage in Griechenland rechnen im Mai weniger deutsche Anleger als zuvor mit einem baldigen Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro. Der vom Beratungsunternehmen sentix erhobene Euro-Break-up-Index (EBI) fiel auf 41,2 Prozent von 49,0 Prozent im April. Der Indexwert gibt den Prozentsatz der befragten Investoren an, die für die nächsten zwölf Monate das Ausscheiden mindestens eines Landes aus dem Euro erwarten. Gleichzeitig schätzen die Investoren Ansteckungsgefahren, die vom Euro-Austritt eines Landes ausgehen könnten, rückläufig ein.

   Der gesondert für Griechenland erhobene Index sank auf 40,7 (48,3) Prozent. Mit einem Ausscheiden Zyperns rechnen noch 6,3 (10,6) Prozent der Befragten. Der Index der Ausbreitung sank auf ein neues Allzeittief. Das bedeutet, dass die Anleger die im Falle eines Grexit drohenden Risiken als noch geringer als zuvor einstufen.

   "Die allgemein niedrigeren EBI-Werte könnten auf den ersten Blick ein positives Zeichen für die weitere Entwicklung der Staatsanleihen-Spreads der Eurozone sein. Steht dahinter aber die Auffassung der Anleger, dass Zahlungsausfälle auch bei Verbleib im Euro auftreten könnten, wäre dies ein eindeutig negatives Signal für die Peripherie", kommentierte sentix-Volkswirt Sebastian Wanke die Zahlen.

   Seinen vorläufigen Höchststand hatte der EBI mit 73 Prozent im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum von 7,6 Prozent stammt aus dem Juli 2014. An der aktuellen Umfrage, die vom 21. bis 23. Mai durchgeführt wurde, beteiligten sich 1.009 Investoren.

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   May 26, 2015 08:48 ET (12:48 GMT)

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