Wegweisend |
29.01.2021 16:05:38
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Shell muss Bauern in Nigeria für Öl-Verschmutzung entschädigen - Aktie schwächer
Vier Bauern aus Nigeria und die Umweltorganisation Milieudefensie hatten das Unternehmen in Den Haag auf Schadenersatz verklagt und auch die Sanierung des Bodens im Niger-Delta gefordert. Shell hatte die Vorwürfe zurück gewiesen und erklärt, dass Saboteure für die Lecks verantwortlich waren. Das aber sah das Gericht nur in einem Fall als "zweifelsfrei bewiesen" an. Die Forderung nach weiterer Sanierung wurde abgewiesen.
In einer ersten Reaktion reagierte die Milieudefensie überglücklich: "Wir heulen vor Glück. Nach 13 Jahren haben wir gewonnen", schreibt sie auf Twitter. Ein Sprecher von Shell bedauerte das Urteil. "Wir glauben weiterhin, dass die Lecks in Oruma und Goi die Folge von Sabotage waren." Das Unternehmen könnte noch vor das höchste Gericht des Landes ziehen.
Bereits 2013 war Shell-Nigeria in erster Instanz zur Zahlung von Schadenersatz in einem Fall verurteilt worden. Beide Seiten hatten Berufung eingelegt. Das Berufungsgericht geht nun weiter. In einer dritten Forderung wurde das Urteil vertagt.
Das Urteil in dem Shell-Prozess kann Folgen auch für andere Forderungen gegen Shell in Nigeria haben. Bereits das Urteil von 2013 galt als wegweisend, da Forderungen gegen ein ausländisches Tochterunternehmen auch am Hauptsitz des multinationalen Konzerns durchgesetzt werden konnten.
In London verliert die Shell-Aktie derzeit 0,59 Prozent auf 1.358,80 Pence.
/ab/DP/jha
DEN HAAG (dpa-AFX)
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