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29.10.2020 10:28:42

Shell verdient mehr als erwartet und verspricht Schuldenabbau

Von Jaime Llinares Taboada

AMSTERDAM/LONDON (Dow Jones)--Der Ölkonzern Shell hat trotz eines massiven Gewinneinbruchs im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Royal Dutch Shell kündigte zudem eine neue Allokationsstrategie für die Barmittel an, zu deren Zielen der Abbau der Nettoverschuldung, die schrittweise Erhöhung der Dividenden und die Finanzierung des weiteren Wachstums gehören.

In den drei Monaten per Ende September lag der Nettogewinn bei 489 Millionen US-Dollar, nach 5,88 Milliarden im Vorjahreszeitraum, wie der britisch-niederländische Konzern mitteilte. Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten war mit 955 Millionen Dollar aber deutlich höher, als Analysten laut Vara Research mit 146 Millionen Dollar erwartet hatten. Er war zudem auch höher als im zweiten Quartal mit 638 Millionen Dollar.

Im Rahmen der neuen Strategie soll die Nettoverschuldung von 73,5 Milliarden Ende September auf 65 Milliarden Dollar reduziert werden. Im Anschluss daran sollen 20 bis 30 Prozent des operativen Cashflows über Dividenden und Aktienrückkäufe ausgeschüttet werden. Die verbleibenden Barmittel werden zur Erhöhung der Investitionsausgaben und für das Wachstum des kohlenstoffarmen Geschäfts sowie zum weiteren Schuldenabbau verwendet.

Der im britischen Leitindex FTSE 100 notierte Konzern setzte die Zwischendividende für das dritte Quartal auf 16,65 Cent pro Aktie fest. Das sind 4 Prozent mehr als die 16,00 Cent, die für das zweite Quartal gezahlt wurden, aber deutlich weniger als die 47,00 Cent je Anteil ein Jahr zuvor.

"Wir müssen die finanzielle Belastbarkeit unseres Portfolios weiter stärken, während wir den Übergang zu einem Netto-Null-Emissions-Energiegeschäft vollziehen", sagte CEO Ben van Beurden. "Unsere entschiedenen Maßnahmen, die wir zu Beginn des Jahres ergriffen haben, haben unsere operative und finanzielle Leistungsfähigkeit gefestigt."

Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hatte die Konzernführung beschlossen, die Kosten deutlich zu senken. Die bereinigten Betriebsausgaben wurden in den neun Monaten bis zum 30. September um 11 Prozent oder 3,04 Milliarden Dollar gesenkt, und die Investitionsausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent oder 4,71 Milliarden Dollar zurückgefahren. Diese Schritte hätten die finanzielle Belastbarkeit des Konzern gestärkt, was Shell helfen werde, bis 2050 oder früher ein Netto-Null-Energieunternehmen zu werden, teilte der Konzern mit

Shell kündigte darüber hinaus an, das Raffineriegeschäft und das Upstream-Geschäft zu straffen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/sha/hab

(END) Dow Jones Newswires

October 29, 2020 05:29 ET (09:29 GMT)

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