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NDA-Verstoß 01.08.2023 23:18:00

Shopify-Mitarbeiter berichtet von Missständen: Überforderung und Angestellte werden durch KI ersetzt

Shopify-Mitarbeiter berichtet von Missständen: Überforderung und Angestellte werden durch KI ersetzt

• Shopify-Mitarbeiter klärt über Missstände im Unternehmen auf
• "Stillschweigend" Massenentlassungen im Juli 2022 durchgeführt
• Mehr Abhängigkeit von KI

"Stillschweigend" Mitarbeiter entlassen

Ein Shopify-Mitarbeiter enthüllte kürzlich via Twitter, dass es im kanadischen Unternehmen im Juli 2022 zu Massenentlassungen gekommen sei. Dies geschah, nachdem den Mitarbeitern noch im selben Jahr Arbeitssicherheit versprochen wurde. Um über den Missstand aufzuklären, verletzte der besagte Shopify-Mitarbeiter, der sich auf Twitter Joe Momma nennt, sogar seine Geheimhaltungsvereinbarung (NDA). Grund für die Entlassungen sei dem Angestellten nach das Ziel, Vollzeitbeschäftigte durch günstigere Arbeitskräfte zu ersetzen und eine größere Abhängigkeit von der Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) zu bewirken.

Außerdem äußerte sich der Mitarbeiter des Unternehmens besorgt über den Zustand der gesamten Belegschaft von Shopify. So fänden sich Mitarbeiter seit der Massenentlassung mit zunehmender Arbeitsbelastung ohne angemessene Vergütung oder andere Zusatzleistungen konfrontiert. Dies führe wiederum zu einer erhöhten Burnout-Gefahr, Angstzuständen und Urlaubsstress. Die Führungsebene scheine sich jedoch auch nach einem Hinweis auf den Zustand nicht damit auseinandersetzen zu wollen. "Stattdessen führte CRO Bobby Morrison alles auf ein Problem mit ‚dem System‘ zurück und sagte, dass Shopify den Einsatz von KI verstärken werde, damit es ‚unseren Beratern und Händlern schnell Co-Pilot-Unterstützung bieten kann‘, berichtet Joe Momma. Die Führung des Unternehmens, darunter auch Harley Finkelstein, soll den Angestellten versichert haben, dass es keine weiteren Entlassungen mehr geben soll. Die Tatsache, dass das Unternehmen Entlassungen heimlich und durch Geheimhaltungsvereinbarungen verdeckt durchgeführt hat, habe bei den Mitarbeitern jedoch Zweifel an diesen Versprechen hervorgerufen.

Eine weitere Twitter-Nutzerin retweetete den Thread des Shopify-Mitarbeiters und meldete sich darüber bestürzt zu Wort. "Angestellter verstößt gegen sein NDA, um uns zu sagen, dass: [Shopify] - sein globales Kundenservice-Team in den USA, Kanada und Irland still und heimlich entlassen hat - dieses durch KI-Chatbots ersetzen wird. Viel Glück für alle Shopify-Shop-Besitzer da draußen - es wird scheiße werden", heißt es in dem Tweet.

KI soll Mitarbeiter ersetzen?

Erst vor Kurzem kündigte Shopify außerdem die Einführung eines KI-Assistenten an, den Händler künftig für ihre Plattformen nutzen könnten. Der "Sidekick" soll über die Shopify-Schaltfläche zugänglich gemacht werden und Händlern auf Fragen antworten können sowie ihnen außerdem Informationen über Verkaufstrends bereitstellen. Joe Momma klärt in seinem Twitter-Thread außerdem darüber auf, wie Shopify Künstliche Intelligenz nutzt. Die Funktionen reichen hier von der Erstellung von Produktbeschreibungen und virtuellen Sidekicks bis hin zur Entwicklung eines neuen Help-Center-KI-Agenten, welcher sich jedoch noch im Betatest befinden soll.

Und auch die öffentlichen Aussagen von Shopify-CEO Tobi Lütke geben Ausschluss über seine Meinung, dass das Unternehmen mit weniger Mitarbeitern höhere Umsätze erzielen könne.

"Das Problem besteht darin, dass Tobis Wunsch, die Kosten für die Zufriedenheit der Aktionäre zu senken, zu Lasten der Kundenzufriedenheit geht. Der Personalabbau und die Zunahme ausgelagerter, billiger Vertragsarbeitskräfte haben sich nachteilig auf den Service ausgewirkt, den wir unseren Kunden jetzt bieten", erklärt der Shopify-Mitarbeiter jedoch auf Twitter. So führe es dazu, dass frustrierte Händler stundenlang warten mussten oder Schwierigkeiten hatten, klare Antworten zu erhalten. Zusätzlich waren die Teams, die für die Überwachung betrügerischer Geschäfte verantwortlich sind, überlastet, was zu einem möglichen Anstieg betrügerischer Unternehmen auf der Plattform führen könnte.

Zielmarktfokus verschiebt sich

Ebenfalls kritisiert Joe Momma, dass der Zielmarktfokus des Unternehmens sich immer weiter verschieben würde. So war es früher Shopifys Ziel, vor allem kleine Unternehmen und Unternehmer zu unterstützen. Mittlerweile scheine das kanadische Unternehmen auf größere Player zu setzen. "Shopify ist genau das geworden, was es nicht zu sein vorgab: der Riese, der die Rebellen vernichtet. Und seine Integrität, sowohl strukturelle als auch ethische, ist zu stark gefährdet, um sie lange aufrechtzuerhalten. Wenn Sie Shopify-Aktionär sind, tätigen Sie eine sehr schlechte Investition", so Joe Momma.

Wie der Business Insider erklärt, sei es hinsichtlich der Bedenken über Unternehmenswerte und des Geschäftsmodells nun an Shopify das Vertrauen wiederherzustellen und die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf Mitarbeiter und Kunden zu bewältigen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Ali Jabber / Shutterstock.com

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