18.08.2013 13:53:30
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Sinn: Mehrheit deutscher Wirtschaftsexperten gegen OMT-Programm
Die Mehrheit der deutschen Wirtschaftsexperten ist laut Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn gegen den Plan der Europäischen Zentralbank, Staatspapiere der Krisenländer zu kaufen, wenn diese in größere Schwierigkeiten geraten. Den Aufruf einer Gruppe von Ökonomen um DIW-Chef Marcel Fratzscher, das umstrittene OMT-Programm zu unterstützen, hält Sinn für einen Flop: "Das Problem für die Verfasser ist, dass der Aufruf wenig Zustimmung fand", schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche.
Von den rund 230 Unterschriften stammten nur 65 von Wirtschaftswissenschaftlern aus Deutschland. Verglichen mit früheren Ökonomenaufrufen sei dies ein schwaches Ergebnis. "Bei einer Hochrechnung der anderen auf den deutschen Sprachraum beschränkten Aufrufe hätte man das Drei- bis Fünffache erwarten können," schrieb er.
Im Verein für Socialpolitik, der nach eigenen Angaben mit 3.800 Mitgliedern größten Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum, habe der Aufruf so gut wie keine Unterstützung: "Vom geldtheoretischen Ausschuss (61 Mitglieder) hatten inklusive DIW-Präsident Fratzscher vier Personen unterschrieben, nicht einmal halb so viele Ökonomen wie aus dem DIW selbst. Aus dem finanzwissenschaftlichen Ausschuss mit seinen 113 Mitgliedern stellte sich ein einziger hinter den Aufruf", berichtet der Ifo-Präsident. "Insofern zeigt der Aufruf, dass hinter dem OMT-Programm in Deutschland nur wenige Ökonomen stehen - und keinesfalls irgendwelche Mehrheiten."
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August 18, 2013 07:22 ET (11:22 GMT)
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