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28.11.2012 15:31:30

Spanische Bankia verordnet sich harten Sparkurs

   Von Christopher Bjork

   Der verstaatlichten spanischen Sparkasse Bankia stehen harte Einschnitte bevor. Das Institut will sich mit drastischen Maßnahmen gesundschrumpfen und im großen Stil stellen abbauen. Nach einem mächtigen Verlust in diesem Jahr will Bankia schon 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben.

   Insgesamt will das Institut seine Belegschaft um fast 30 Prozent reduzieren. Das bedeutet, dass mehr als 6.000 Stellen wegfallen. Obwohl sich Bankia wieder verstärkt auf das Kundengeschäft ausrichten will, werden mehr als 1.000 Filialen geschlossen, das sind knapp 40 Prozent aller Zweigstellen. Die Bilanz soll um 50 Milliarden Euro reduziert werden.

   Die Restrukturierung soll sich schon bald auszahlen. Zwar wird im laufenden Jahr voraussichtlich ein Verlust von 19 Milliarden Euro zu Buche stehen, bei weitem der größte Verlust der spanischen Bankenhistorie. 2013 will die Bank schon wieder Gewinne erwirtschaften. Die Dividendenzahlungen werden bis 2014 ausgesetzt. Ein Jahr später soll der Nettogewinn 1,2 Milliarden Euro erreichen.

   Bankia hat ihren Restrukturierungsplan bekanntgegeben, kurz nachdem die Europäische Kommission Milliardenhilfen aus dem dauerhaften Euro-Rettungsfonds (ESM) für die Sanierung spanischer Banken freigegeben hatte. Das Geld kommt neben Bankia drei weiteren Banken zugute. Insgesamt bekommen die vier Institute 37 Milliarden Euro, allein 18 Milliarden Euro fließen an Bankia.

   Die Bank mit Sitz in Madrid ist nach Bilanzsumme das viertgrößte Kreditinstitut Spaniens und das größte unter den Banken, die vom Staat gerettet werden mussten. Bankia ist Ende 2010 aus dem Zusammenschluss zahlreicher vor der Insolvenz stehender Sparkassen hervorgegangen. Sie gilt wegen ihrer faulen Immobilienkredite als der größte Problemfall im spanischen Finanzsektor. Laut den Ergebnissen des jüngsten Banken-Stresstests klafft bei Bankia eine Kapitallücke von 24,7 Milliarden Euro. Spanien hatte das Institut im Mai verstaatlicht.

   Bankia wird nun aus der Immobilienfinanzierung aussteigen, das Großkundengeschäft stark einschränken und sich stattdessen künftig wieder auf die Kreditvergabe an Privatkunden und kleine und mittlere Unternehmen konzentrieren. Ein Großteil der Immobilien-Assets wird in eine Bad Bank ausgelagert. Zudem wird das Beteiligungsportfolio verkauft, unter anderem werden Anteile an dem Versicherer Mapfre und an dem Airline-Konzern IAG veräußert.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   November 28, 2012 09:01 ET (14:01 GMT)

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