Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
12.05.2013 14:36:34

Sparkassen und BVR warnen vor gemeinsamer EU-Einlagensicherung

    BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Sparkassen und Genossenschaftsbanken laufen Sturm gegen eine gemeinsame Einlagensicherung für Sparguthaben auf EU-Ebene. "Die Sicherungssysteme der deutschen Sparer sind nicht verhandelbar", stellten die Präsidenten des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, sowie des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, am Sonntag in Berlin klar. Eine zentrale europäische Einlagensicherung würde Schäden aus besonders risikoreichen Geschäften europäischer Groß- und Investmentbanken deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken und damit letztlich deren Kunden auferlegen.

    Fahrenschon und Fröhlich reagieren auf Äußerungen führender Europaabgeordneter, die einen gemeinsamen Schutz von Sparguthaben langfristig in einer europäischen Bankenunion für nötig halten. Für eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung haben sich laut "Börsenzeitung" vom vergangenen Freitag Vertreter der christdemokratischen Fraktion im EU-Parlament geäußert - aus Staaten, die traditionell als Verbündete Deutschland gelten. Mit ihrer Forderung stellen sie sich gegen die Position der Bundesregierung und vieler deutscher Europaabgeordneter.

    Der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, betonte im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS), in Deutschland seien die Kundeneinlagen bei Banken sicher: "Bei uns gibt es über die gesetzliche 100 000-Euro-Grenze hinaus freiwillige Sicherungssysteme der Banken, die den Sparer schützen."

    Die Diskussion um das Rettungspaket für Zypern, an dem erstmals in der Euro-Schuldenkrise Bankkunden beteiligt wurden, hält Fitschen insofern für heilsam, als jeder sich nun selbst fragen könne, warum eine Bank auf Zypern oder Island mehr Zinsen biete. "Das Risiko für diesen Renditeaufschlag muss jeder Anleger selbst tragen, da gibt es jetzt keine Entschuldigungen mehr", sagte Fitschen, der seit Mitte April auch Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist.

    Eine Vergemeinschaftung der Sicherungssysteme würde nach Einschätzung von DSGV und BVR das Vertrauen in die deutsche Einlagensicherung erheblich beschädigen und so die europäische Finanzarchitektur destabilisieren. Die Krise könne nur bewältigt werden, wenn das Vertrauen der Menschen in die Finanzmärkte europaweit zurückkehre. "Dafür muss jeder aus eigener Kraft die Einlagen seiner Kunden absichern", erklärten Fahrenschon und Fröhlich. National getrennte, aber nach einheitlichen aufgebaute Einlagesysteme verhinderten bei Problemen einzelner Länder ein Übergreifen der Kundensorgen auf andere Eurostaaten./sl/DP/he

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!