Wilder Transfersommer |
06.07.2018 13:53:00
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Spielerbörse WM: Sorgt Ronaldo für die große Kettenreaktion?
Eigentlich sind die herausragendsten Akteure des Turniers nicht auf dem Markt: Harry Kane hat erst kurz vor dem WM-Start für sechs weitere Jahre bei Tottenham Hotspur unterschrieben, der Premier-League-Club hat Englands Sechs-Tore-Stürmer für unverkäuflich erklärt. Real dementierte jüngst eine Einigung mit Paris Saint-Germain über die Verpflichtung von Frankreichs Shooting-Star Kylian Mbappé für insgesamt 272 Millionen Euro. Auch Brasiliens Neymar wird immer wieder bei den Königlichen gehandelt. Doch über allem schwebt zunächst die offene Ronaldo-Frage.
Es wäre nicht unüblich, dass nur ein Transfer einen Domino-Effekt zur Folge hat. "Das sind Spieler auf Positionen, die eine Kettenreaktionen auslösen können", sagte Spielerberater Thomas Kroth der Deutschen Presse-Agentur zur Marktsituation in diesem Sommer. "Im Moment ist es noch ein sehr ruhiges Transferfenster."
Vor allem in England gab es bislang nur wenig Bewegung, dies könnte sich angesichts des auf den 9. August vorgezogenen Transferschlusses der Premier League aber schnell ändern. "Ich denke, mit Abschluss der WM wird es dort losgehen", sagte Kroth, dessen Agentur unter anderem Manuel Neuer und Shinji Kagawa vertritt. Spannend dürfte auch sein, ob die unsichere Trainerfrage beim FC Chelsea die Zukunft von Belgiens Topstar Eden Hazard beeinflusst.
Nach dem Turnier in Russland könnten auch die WM-Spieler deutscher Clubs verstärkt in den internationalen Fokus rücken. PSG und Trainer Thomas Tuchel sollen einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge Interesse am portugiesischen Außenverteidiger Raphaël Guerreiro von Borussia Dortmund haben. Um neue Spieler holen zu können, muss Paris allerdings noch höhere Transfereinnahmen verbuchen, um nicht gegen die Financial-Fairplay-Bedingungen der Europäischen Fußball-Union UEFA zu verstoßen. Auch Frankfurts Kroate Ante Rebic hat die Aufmerksamkeit durch eine starke WM auf sich gezogen.
Die Weltmeisterschaft hat aus Sicht von Kroth aufgrund des immer ausgefeilteren Scoutings zwar nicht mehr die Bedeutung wie noch in der Vergangenheit. "Aber es gibt immer noch den ein oder anderen Verein, der auf einen unbekannten Spieler hofft", sagte der Ex-Profi und Präsident der Deutschen Fußballspieler-Vermittler Vereinigung. So haben aus seiner Sicht vor allem Spieler aus Kolumbien, Japan und Nigeria bei dieser WM auf sich aufmerksam gemacht. "Bei solchen Talenten kann es schon sein, dass ein Marktwert von heute auf morgen explodiert." So ging James Rodríguez nach einer Traum-WM 2014 für rund 80 Millionen Euro zu Real Madrid. Die letzten Spiele in Russland könnten nun auch entscheiden, wer der nächste James wird.
MADRID (dpa-AFX)
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