16.11.2006 17:54:00

Springer will über Dogan bei ProSieben einsteigen - Presse

   HAMBURG (Dow Jones)--Im Bieterwettbewerb um die Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media AG hat die türkische Dogan-Gruppe einem Magazinbericht zufolge das bisher beste Angebot abgegeben. Insgesamt hätten sich mehr als zehn Investorengruppen um die Anteile an der Sendergruppe bemüht, die die Eigentümergruppe um den US-Milliardär Haim Saban verkaufen will, berichtet das "Manager Magazin" am Donnerstag in seiner Online-Ausgabe.

   Einen entsprechenden Bericht veröffentlichte auch die "Financial Times Deutschland" (FTD) am Donnerstag vorab aus ihrer Freitagausgabe. Dogan komme jetzt in die zweite Bieterrunde. Die Berichte entsprächen den Tatsachen, bestätigte eine mit dem Vorgang vertraute Person Dow Jones Newswires.

   Das beste und höchste Angebot habe bisher die türkische Dogan Yayin Holding um den größten türkischen Medienzaren Aydin Dogan abgegeben. Deren publizistisches Flaggschiff ist die Tageszeitung "Hürriyet".

   Die Axel Springer AG hatte zuvor bekannt gegeben, für zunächst 375 Mio EUR 25% an der Sendergruppe Dogan TV übernommen zu haben. Springer werde zwei von sieben Mitgliedern im Verwaltungsrat bei Dogan TV stellen. Das Manager-Magazin spekuliert nun laut einer Vorabmeldung unter Berufung auf "Insider", dass die Springer-Beteiligung in der Türkei ein Schachzug sein könnte, sich indirekt über Dogan um die Sendergruppe ProSiebenSat.1 zu bewerben, nachdem der direkte Versuch wegen kartellrechtlichen Bedenken gescheitert war.

   "Springer hat das Thema ProSiebenSat.1 nie aufgegeben", zitiert das Magazin einen Insider. Allerdings wies eine Springer-Sprecherin derartige Überlegungen bereits zurück. Die Beteiligung an Dogan TV habe nichts mit einem Interesse an Dogan TV zu tun, sagte eine Springer-Sprecherin dem Manager Magazin.

   Ein Sprecher von Dogan wollte Dow Jones Newswires keine Auskunft darüber geben, ob der türkische Sender für ProSiebenSat.1 bietet. Ein Sprecher von Saban war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

   Die Finanzinvestoren um Saban bündeln ihre ProSieben-Anteile in German Media Partners. Dort sind neben Saban Companies auch Alpine Equity Partners, Bain Capital Investors, Hellman & Friedman, Providence Equity Partners, Putnam Investments, Quadrangle Group sowie Thomas H. Lee Partners engagiert. German Media Partners hält über die P7S1 Holding 88% der Stammaktien und 13% der Vorzüge ProSiebenSat.1 Media AG. Das sind 50,5% des Grundkapitals.

   Minderheitsaktionär bei ProSieben ist die Axel Springer AG, die mit je 12% der Vorzugs- und Stammaktien insgesamt 12% des Grundkapitals hält. Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner hatte jüngst bei der Vorlage des Neunmonatsberichtes gesagt, der Verlag habe noch nicht entschieden, ob er sich nach einem Wechsel des Mehrheitsaktionärs von seinem Anteil an ProSiebenSat.1 trennen wolle.

   Webseiten: http://www.prosiebensat1.com

   http://www.axelspringer.de

   http://www.ftd.de

   http://www.manager-magazin.de

   DJG/apr/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   November 16, 2006 11:52 ET (16:52 GMT)

   Copyright (c) 2006 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 52 AM EST 11-16-06

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