Studie sieht bei Unternehmen noch große Energieeffizienzpotenziale

BERLIN (Dow Jones)--In Teilen der deutschen Industrie könnten einer neuen Studie zufolge noch große Energieeffizienzpotenziale gehoben werden. Unternehmen können 44 Prozent ihres aktuellen Energiebedarfs mit standardmäßig verfügbaren Energieeffizienz-Technologien und bei hoher wirtschaftlicher Zusatzrendite erschließen, so das Ergebnis einer Studie der Hochschule Niederrhein, die die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) in Auftrag gegeben hat. Dieses Energieeffizienzpotenzial könnte demnach ohne Produktionseinschränkungen gehoben werden.

Laut der Studie entsprechen die Energieeffizienzpotenziale 410 von den aktuell von den Unternehmen benötigten 940 Terawattstunden. Während einige Unternehmen ihre "Hausaufgaben" bereits gemacht hätten, lägen in anderen noch erhebliche Potenziale brach.

"Diese 410 Terawattstunden entsprechen in der Größenordnung etwa der Stromproduktion von acht großen Kern- oder Kohlekraftwerken plus der Kapazität von vier der sechs neuen LNG-Terminals", sagte Jörg Meyer, Professor für Energiemanagement und Energietechnik und Mitautor der Studie.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF kritisierte, dass aufgrund fehlender politischer Rahmenbedingungen ein Großteil dieser Energieeffizienzpotenziale bislang nicht erschlossen wurde. Er forderte die Bundesregierung auf, im Rahmen des kommenden Energieeffizienzgesetzes Planungssicherheit für Unternehmen und ihre Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen zu schaffen.

"Für die deutsche Wirtschaft geht es jetzt darum, ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten und durch Energieeffizienz weiter auszubauen", sagte Noll. Auf der Hannover Messe kommende Woche werde deutlich, dass dies eine Kernkompetenz vieler deutscher Unternehmen sei. "Mit einem klaren Rahmen für deutlichere Effizienzsteigerungen schaffen wir es, Wachstum und Energieverbrauch noch weiter voneinander zu entkoppeln."

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April 14, 2023 08:10 ET (12:10 GMT)