15.04.2013 20:45:01

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Metall-Tarifrunde

Stuttgart (ots) - Die Arbeitgeber beklagen sich auf der Grundlage einer robusten Metall- und Elektroindustrie, deren Betriebe auch 2013 stattliche Gewinne machen werden - im Prinzip zumindest. Denn während die Exportriesen von guten Geschäften in Nordamerika und eventuell in China profitieren, leiden international weniger gut aufgestellte Betriebe unter der Flaute in Europa. Allein bei den Fahrzeugherstellern ist die Spanne enorm. Die Tarifpolitik muss darauf reagieren, so dass der nächste Abschluss ohne Möglichkeiten zur Differenzierung kaum denkbar erscheint - so unbeliebt diese auch sind bei den Betriebsräten, die eine zweite Lohnrunde vor Ort gern vermeiden würden.

Die Bereitschaft der Gewerkschaft, abweichende Regelungen für schwächelnde Unternehmen zu vereinbaren, wäre ein großer Schritt in Richtung Einigung. Bisher gibt sich die IG Metall durchaus realistisch, wie schon die vergleichsweise moderate Forderung erkennen lässt. Klar ist, dass sie die Verhandlungen am Freitag und den 1. Mai für Proteste nutzen wird - desgleichen sind einige Warnstreiks Anfang Mai eingeplant. Eine große Mobilisierungswelle ist nicht in Sicht. Auch das spricht für einen zügigen Kompromiss.

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