Dank Kostensenkungen |
19.01.2023 17:54:38
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SUSE-Aktie im Tiefflug: SUSE verringert Verlust - Wachstumsambitionen gekappt
SUSE-Chefin Melissa Di Donato will die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nämlich auf über 40 Prozent hochtreiben statt nur in Richtung der 40 Prozent. JPMorgan-Experte Toby Ogg zufolge könnten die Marktschätzungen für das operative Ergebnis nun um über 20 Prozent zulegen. Dass das Unternehmen vorsichtiger geworden sei, was die Generierung von Barmittelzuflüssen aus dem laufenden Geschäft angehe, dürfte bei Anlegern jedoch die Laune bremsen.
Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende Oktober) bleibt der Spezialist für Linux-Betriebssysteme mit operativem Hauptsitz in Nürnberg bei seiner bereits bekannten Prognose, dass der Umsatz währungsbereinigt um 11 bis 13 Prozent zulegen und die Marge über dem Vorjahreswert von 37 Prozent liegen soll.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat SUSE die Verluste eingedämmt. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag bei 39,5 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte SUSE noch rote Zahlen in Höhe von 207,6 Millionen Dollar ausgewiesen. Neben dem Wachstum des Geschäfts trugen Kostensenkungen zum geringeren Verlust bei.
Die vorläufigen Zahlen zum Ende Oktober abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 bestätigte das Management. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um 17 Prozent auf 653 Millionen Dollar, die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte wie im Vorjahr 37 Prozent.
SUSE-Aktien nach gutem Lauf unter Druck trotz Margen-Zuversicht
Höhere mittelfristige Profitabilitätsziele haben am Donnerstag den Anlegern von SUSE auf einem Sechswochenhoch nicht mehr für weitere Kursgewinne gereicht. Insgesamt fielen die neuen Mittelfristziele durchwachsen aus und so starteten die Aktien schwach in den Handel. Nach einem Abschlag von bis zu sieben Prozent büßten sie letztlich noch 5,78 Prozent auf 17,14 Euro ein. Am Vortag hatten sie noch das höchste Niveau seit dem 9. Dezember erreicht. In dieser Zeit hatten sie etwa 20 Prozent zugelegt.
Vor allem Aussagen zum Ausblick standen bei Börsianern bei Vorlage der Zahlen im Fokus. Für das laufende Jahr bestätigte SUSE die bisherigen Ziele. Mittelfristig peilt das Unternehmen aber ein bereinigtes jährliches Umsatzwachstum im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich und eine bereinigte operative Marge (Ebitda) von über 40 Prozent an. Einem Händler zufolge richtet sich SUSE damit perspektivisch stärker auf Profitabilität aus. Er wies aber bereits auf den guten Lauf der Aktien als mögliche Stolperfalle hin.
Experte Charles Brennan von Jefferies Research beurteilte die Mittelfristziele in einem ersten Kommentar denn auch eher negativ. Zuvor sei man beim Umsatz von "über 20 Prozent" und bei der Marge von einem schrittweisen Anstieg hin zu den 40 Prozent ausgegangen. "Wir glauben, dass diese Aktualisierung auf der Umsatzseite ein wenig negativ überrascht, während nur wenige Anleger höhere Margen anstreben", schrieb der Experte in einem ersten Kommentar.
Auch Analyst Toby Ogg von JPMorgan verwies auf die Mittelfristziele als wichtigste Neuigkeit. Er rechnet zwar damit, dass die Konsensschätzungen für das operative Ergebnis deutlich steigen könnten, da der Schnitt hier noch bei 35 bis 36 Prozent liege. Er schränkte aber ein, dass es beim Free Cashflow etwas anders aussehe. Hier peile SUSE jetzt nur noch "mehr als 80 Prozent" des Vorjahreswertes an, erwähnte er. Bisher sei von einem stabilen oder leicht steigenden Zufluss freier Barmittel die Rede gewesen.
Die von SUSE vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr, das im Oktober endete, bezeichneten Analysten als "im Rahmen der Erwartungen". Eckdaten zum Schlussquartal des Geschäftsjahres waren zuvor schon bekannt.
/men/stk
LUXEMBURG/NÜRNBERG (dpa-AFX)
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