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Direktorenrochaden 24.03.2013 15:29:00

Telekom Austria: Rückzug von Hlawati hat nichts mit Problemen zu tun

Die Spekulationen um den Rückzug der umstrittenen Langzeit-Aufsichtsrätin Edith Hlawati der Anwaltskanzlei CHSH scheinen nun beendet: "Ich habe entschieden, nicht noch um eine weitere Amtsperiode zu verlängern", sagt sie der Tageszeitung "Die Presse" (Samstag). Hlawati sitzt seit Juni 2001 im Kontrollgremium. Sie hat den Telekom-Skandal damit von Anfang an miterlebt. Als Anwältin vertritt sie auch die Telekom Austria. "Wir haben die Honorare meiner Kanzlei immer in den Telekom-Geschäftsberichten veröffentlicht", sagte Hlawati dazu zur "Presse", die schreibt, dass die Kanzlei über Jahre so rund sieben Millionen Euro verdient habe. Dafür, dass die "Orange"-Billigmarke Yesss! an die Telekom ging, seien alleine 1,7 Mio. Euro geflossen.

Das Blatt mutmaßt weiter über den Rückzug Franz Geigers aus dem Gremium. Dieser sei, wie offiziell argumentiert werde, als Vorstand der Donau Chemie unabkömmlich. Auch werde Wilfried Stadler aus dem Aufsichtsrat gehen - der ehemalige Investkredit-Chef habe ein "dringendes Bedürfnis" dazu, heißt es im Artikel. Zu guter Letzt würde auch der Sessel von Henriette Egerth-Stadlhuber wackeln.

Hlawati hat am Samstagnachmittag in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA ergänzt, dass ihr Rückzug nichts mit den Problemen in der Telekom Austria zu tun habe. Im Gegenteil habe der Aufsichtsrat aktiv intern Malversationen untersuchen lassen, und die letzte Hauptversammlung habe allen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern die uneingeschränkte Entlastung erteilt.

Zudem schreibt Hlawati, dass sie ihren Rückzug aus dem Aufsichtsrat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach vorgeschlagen habe. Sie sei jedoch aus Gründen der Kontinuität jedes Mal gebeten worden zu bleiben. Auch eine weitere Amtsperiode wäre seitens der ÖIAG erwünscht gewesen, betont die scheidende Aufsichtsrätin.

Dass sie als Anwältin Aufträge der Telekom erhalten hat, wiewohl sie im Aufsichtsrat saß, ist für Hlawati nichts ungewöhnliches. Dies zeigten Beispiele großer DAX-Unternehmen in Deutschland wie Lufthansa, SAP und Fresenius.

phs/bei

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