13.09.2018 14:43:50
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Telekom kämpft weiter um grünes Licht aus Brüssel für Tele2-NL-Kauf
Von Britta Becks
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Deutsche Telekom macht sich bei den EU-Kartellwächtern weiterhin vehement für die geplante Übernahme von Tele2 in den Niederlanden stark. Die Bedenken der Europäischen Kommission mit Blick auf die geplante Transaktion teilt der DAX-Konzern nach eigenen Angaben explizit nicht und führt stattdessen Argumente für einen Zusammenschluss von T-Mobile Netherlands mit Tele2 Netherlands ins Feld.
In einem sogenannten Statement of Objections, in dem den Unternehmen die vorläufige Einschätzung der wettbewerblichen Auswirkungen der geplanten Transaktion mitgeteilt wird, äußert die EU-Kommission die Befürchtung, dass der angestrebte Zusammenschluss der Nummer Drei und der Nummer Vier auf dem niederländischen Mobilfunkmarkt voraussichtlich zu höheren Preisen führen wird. Dem widersprechen sowohl die Telekom als auch Tele2.
Zum einen würde das fusionierte Unternehmen lediglich 25 Prozent der Mobilfunkkunden in den Niederlanden auf sich vereinen und damit immer noch deutlich hinter den beiden Marktführern KPN und VodafoneZiggo liegen, so die Argumentation. Zum anderen wäre die geplante Transaktion keine klassische Fusion einer Nummer Drei und Vier, da Tele2 NL für seine mobilen Dienste schon heute zu einem Großteil auf das Mobilfunknetz von T-Mobile NL angewiesen sei. Außerdem wäre nur ein dritter integrierter Anbieter, wie er aus der geplanten Fusion hervorgehen würde, stark genug, um der gegenwärtigen Dominanz von KPN und VodafoneZiggo bei der Gestaltung der Breitbandpreise etwas entgegenzusetzen.
Vor diesem Hintergrund seien beide Unternehmen nach wie vor der festen Überzeugung, dass ein Zusammenschluss von T-Mobile NL mit Tele2 NL für mehr Wettbewerb sorgen und zudem einen schnelleren Aufbau des künftigen 5G-Neztes ermöglichen würde. Die Telekom und Tele2 sehen sich in ihrer Auffassung auch durch die Einschätzung des niederländischen Regulierers ACM gestärkt, der jüngst vor der Dominanz von KPN und VodafoneZiggo gewarnt habe.
Die Unternehmen kritisierten die EU-Kommission auch dafür, auf die "magische" Zahl von vier Wettbewerbern fixiert zu sein. Stattdessen sollten die Kartellwächter die dringend notwendigen Investitionen in die Mobilfunkinfrastruktur im Blick haben. Seit Jahren falle Europa in dieser Hinsicht hinter die USA und Asien zurück. Man wolle den konstruktiven Dialog mit der EU-Kommission daher fortsetzen und hoffe weiterhin bis Ende des Jahres auf grünes Licht aus Brüssel.
Die Telekom und die schwedische Tele2 hatten die Fusion ihrer beiden niederländischen Töchter im Dezember bekannt gegeben. Die neue Gesellschaft soll zu 75 Prozent der Telekom gehören und weiter als T-Mobile Netherlands firmieren. Durch den Zusammenschluss mit Tele2 NL will die Telekom in den Niederlanden zu den beiden Platzhirschen KPN und VodafoneZiggo aufschließen und sich als integrierter Anbieter von Mobilfunk, Festnetz und TV-Angeboten aufstellen. Allerdings würde sich die Zahl der Mobilfunkanbieter in den Niederlanden dadurch auf drei von vier reduzieren.
Die europäischen Kartellwächter hatten im Juni eine vertiefte Prüfung der geplanten Transaktion eingeleitet. Zur Begründung führten sie Bedenken an, dass der Zusammenschluss von T-Mobile NL mit Tele2 NL höhere Preise für die Verbraucher, eine geringere Auswahl und weniger Investitionen nach sich ziehen könnte. Bei der Telefonkonferenz zu den Zweitquartalszahlen hatte sich Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt noch zuversichtlich gezeigt, die EU-Kartellwächter von den Vorteilen des geplanten Deals überzeugen zu können.
Die beteiligten Unternehmen können sich nun bis Ende September zum "Statement of Objections" der EU-Kommission äußern.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/kla
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2018 08:44 ET (12:44 GMT)
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