25.06.2015 21:47:40
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Thüringen fordert gerechtere Kostenverteilung bei Stromtrassen
ERFURT/SUHL (dpa-AFX) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplanten Zugeständnisse für Bayern bei den neuen Stromtrassen kritisiert und eine gerechtere Verteilung der Baukosten für neue Stromleitungen gefordert. Nach der bisherigen Aufteilung "zahlen wir die 380-kV-Leitung allein", nun aber "bekommen Bayern und der Wahlkreis von Herrn Gabriel teure Erdkabel und die zahlen wir auch wieder mit", sagte Ramelow der Zeitung "Freies Wort" (Freitag).
Gabriel hatte angekündigt, dass die Leitungen dort als Erdkabel verlegt werden sollten, wo Bürger gegen die "Monstertrassen" protestieren. Das ist vor allem in Bayern der Fall. Und die Kosten für Erdkabel sollen laut Ramelow anders als die für Freileitungen bundesweit auf die Stromrechnungen umgeleitet werden. Damit würden die Menschen in Thüringen doppelt zahlen. "Das muss dringend geändert werden", forderte Ramelow.
Wie das "Freie Wort" weiter berichtet, haben die Stromnetz-Betreiber auf den Widerstand der bayerischen Staatsregierung reagiert: Die umstrittene Gleichstrom-Verbindung "Süd-Ost-Link" solle nun nicht mehr von Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) nach Meitingen (bei Augsburg) führen, sondern von Wolmirstedt bei Magdeburg nach Gundremmingen nahe Ulm. Damit verliefe der sogenannte "Korridor D" quer durch Thüringen. Bayern hoffe, auf diese Weise die Leitung ganz aus dem Land zu bekommen./hro/DP/he
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