18.07.2013 20:53:58

Thüringische Landeszeitung: Disziplin oder Drachme

Weimar (ots) - Wolfgang Schäuble ist nicht der reiche Onkel aus Amerika, aber doch der Finanzminister aus Deutschland, das manche Griechen ja für das Reich des Bösen halten, der den heillos überschuldeten Hellenen neue Kreditgeschenke für Konjunkturprogramme mitbringt. Die beleidigenden Kommentare in Athen gegen Schäuble stellen die wahre Ursache der griechischen Tragödie auf den Kopf: Es waren die Griechen selbst, die glaubten, ohne große Steuereinnahmen den Lebensstandard auf Pump künstlich hochhalten zu können.

Fakt ist: Müsste Griechenland die Eurozone verlassen, würde es die Menschen unvergleichlich härter treffen als jetzt. Niemand weiß, ob das Land seine Schulden jemals zurückzahlen kann. Aber ein von Athen geforderter, zweiter Schuldenschnitt machte alles nur schlimmer. Nicht nur, weil dafür die europäischen Steuerzahler und private Investoren büßen müssten.

Noch verheerender: Eine unkalkulierbare Kettenreaktion in anderen Krisenländern könnte ausgelöst, das internationale Vertrauen in europäische Anleihen massiv erschüttert werden.

Dennoch bleibt den Griechen die freie Wahl: Sie können sich in Zukunft disziplinierter an Absprachen und Regeln halten oder wieder die Drachme einführen - und damit bei dramatischem Konsumeinbruch neue Konkurrenzfähigkeit gewinnen.

Von Bernd Hilder

Originaltext: Thüringische Landeszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/110133 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_110133.rss2

Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: 03643 206 420 Fax: 03643 206 422 cvd@tlz.de

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