10.01.2014 21:25:00

Thüringische Landeszeitung: Ganz große Keule / Kommentar von Sibylle Göbel zum Vorschlag einer 32-Stunden-Arbeitswoche für Eltern

Weimar (ots) - Lange hat die Politik geglaubt, das Ihre für eine familienfreundlichere Arbeitswelt getan zu haben - nun sei auch mal die Wirtschaft am Zuge. Schließlich ist sie es, die den wachsenden Fachkräftemangel beklagt. Und es sich deshalb nicht länger leisten kann, gut ausgebildete Frauen und Männer zu verprellen, die sich auch um Kinder kümmern wollen. Doch die Wirtschaft denkt ja gar nicht daran. Es gibt doch Elterngeld und Elternzeit und Kita-Plätze - was wollen Eltern denn noch?!

Vielleicht meint die neue Familienministerin deshalb, jetzt mit dem 32-Stunden-Vorschlag kommen zu müssen, der an sich nicht schlecht und auch nicht neu ist, der Sache aber bloß schadet. Denn nicht nur die Wirtschaft und der Koalitionspartner sind prompt auf Hundertachtzig, sondern wohl auch das Gros der Steuerzahler. Es wird sich fragen, wie das Ganze finanziert werden soll. Wo noch nicht mal klar ist, woher das Geld für all das kommen soll, was sich die GroKo im Koalitionsvertrag aufs Panier geschrieben hat.

Wer will, dass Unternehmen mehr Flexibilität an den Tag legen, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht, wird ihnen so kaum Beine machen. Nicht mit einem so heftigen Eingriff. Freilich auch nicht mit Appellen allein. Die Politik muss handeln - aber nicht gleich die ganz große Keule schwingen.

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Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: 03643 206 420 Fax: 03643 206 422 cvd@tlz.de

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