07.09.2014 14:29:31
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Trotz Feuerpause mehren sich Berichte über Kämpfe in der Ukraine
Von Olga Razumovskaya und Paul Sonne
In den ostukrainischen Kriegsgebieten mehren sich die Anzeichen über ein Wiederaufflammen der Kämpfe und einem Scheitern des am Freitag mühsam zwischen der Ukraine und den prorussischen Separatisten ausgehandelten Waffenstillstandes. Aus mindestens zwei ukrainischen Städten gibt es Berichte über Kampfhandlungen - darunter Raketenbeschuss und Artilleriefeuer. Augenzeugen vor Ort berichten von Kämpfen in der Nacht auf Sonntag und auch am Sonntagvormittag in der Nähe des Flughafens der ukrainischen Stadt Donezk. Das Gebiet um den Flughafen zählt zu den wenigen in der Rebellenhochburg, das von den ukrainischen Truppen bislang noch gehalten werden konnte.
Darüber hinaus soll es auch vor der ukrainischen Hafenstadt Mariupol zu Kampfhandlungen gekommen sein. Auch diese Großstadt befindet sich derzeit noch in der Hand ukrainischer Verbände, sie wird aber seit einiger Zeit durch moskautreue Kräfte schwer bedrängt. Aktuell liegen keine offiziellen Stellungnahmen aus Kiew bzw. Moskau zu den Meldungen vor.
Eine Einheit Freiwilliger, die für die staatliche Integrität der Ukraine und damit gegen die prorussischen Rebellen kämpft, veröffentlichte am Sonntag das Foto einer Explosion mitten in der Nacht. Die ukrainischen Kräfte behaupten, es zeige das Ergebnis eines Beschusses nahe der Stadt Mariupol am Samstagabend. Angeblich soll es sich um russische Grad-Raketen handeln, die auf ihre Stellungen abgefeuert worden seien. Weitere Details wurden nicht genannt. Ebenfalls am Sonntag berichten Augenzeugen von Gefechten und Explosionen am Flughafen von Donezk. Im Stadtzentrum soll es dagegen ruhig geblieben sein.
Immerhin scheint der geplante Gefangenenaustausch zu funktionieren. Dieser sollte am Samstag beginnen. Wie die ukrainische Präsidentschaftsberaterin Irina Geraschtschenko mitteilte, soll er sich über eine Woche erstrecken.
Am Vortag hatte der Kreml mitgeteilt, dass der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und sein russischer Widersacher Wladimir Putin per Telefon die Einhaltung der Feuerpause bestätigt hätten - trotz kleinerer Zwischenfälle. Die Verhandlungsposition Kiews hatte sich in der jüngsten Zeit dramatisch verschlechtert, nachdem immer mehr russische Soldaten - angeblich während ihres Urlaubs - die Separatisten in der Ostukraine im Kampf gegen die ukrainischen Verbände unterstützt hatten.
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September 07, 2014 07:58 ET (11:58 GMT)
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