08.02.2022 09:33:41

Tui rechnet mit Wandlung stiller Einlagen in Staatsbeteiligung

FRANKFURT (Dow Jones)--Der durch die Corona-Pandemie in Schieflage geratene Reisekonzern Tui will sich auf seiner Hauptversammlung am Dienstag vorsorglich weitere Kapitalerhöhungen über bis zu 1,7 Milliarden Euro absegnen lassen. Wann diese umgesetzt werden könnten, etwa um weitere Staatshilfen zu tilgen, ließ Konzernchef Fritz Joussen in einer Telefonkonferenz mit Journalisten offen.

Was die stillen Beteiligungen des Staates betrifft, sei beim Blick auf den Aktienkurs zu vermuten, dass diese irgendwann in eine Beteiligung konvertiert würden und dann nicht zurückgeführt werden müssten, sagte er. Das Rettungspaket für den Reisekonzern sieht vor, dass der Staat eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie erhalten kann.

"Wir lassen uns Standardbeschlüsse geben, damit wir die sprichwörtliche Beinfreiheit haben, aber es muss dann eben eine Gelegenheit sein, die sowohl für das Unternehmen als auch für die Anteilseigner und für den Staat das richtige Environment ist", sagte Joussen.

Die am Dienstag angekündigte erste Rückzahlung von Staatshilfen in Höhe von 700 Millionen Euro hält der Manager ohne Risiko für machbar. In der Sommersaison, die im Übrigen auf Vorkrisenniveau erwartet wird, sei ein Anstieg des Working Capital zu erwarten. Mit Stand 4. Februar hatte der Konzern 3,3 Milliarden Euro finanzielle Mittel zur Verfügung, inklusive der Erlöse aus der jüngsten Kapitalerhöhung. "Liquidität ist im Augenblick wirklich kein Problem", gab sich Joussen zuversichtlich.

Die Tui-Aktie notiert im frühen Handel kaum verändert bei 3,06 Euro.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/rio

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2022 03:34 ET (08:34 GMT)

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