25.06.2015 15:41:04
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Tusk fordert Zusagen der Länder zur Flüchtlingsaufnahme
BRÜSSEL (AFP)--EU-Ratspräsident Donald Tusk hat die Mitgliedstaaten eindringlich zu Zusagen für die Aufnahme von Flüchtlingen gedrängt. "Solidarität ohne Opfer ist reine Heuchelei", sagte er am Donnerstag in Brüssel vor dem EU-Gipfel mit Blick auf den Widerstand in vielen Hauptstädten, Flüchtlinge aus Italien und Griechenland anhand fester Quoten aufzunehmen. "Ein freiwilliger Mechanismus kann keine Entschuldigung für Nichtstun sein."
Italien und Griechenland sind mit der Ankunft von mehr als 100.000 Bootsflüchtlingen seit Beginn des Jahres überlastet. Die EU-Kommission hat die Verteilung von 40.000 der Migranten mit Aussicht auf Flüchtlingsstatus unter allen 28 Mitgliedsstaaten über verpflichtende Quoten vorgeschlagen, wogegen sich aber viele Länder wehren. Im Entwurf der Gipfelerklärung kommen allerdings keine verpflichtenden Quoten vor. Tusk sagte, bis spätestens Ende Juli müssten die Regierungen nun aber "glaubwürdige und präzise" Zusagen machen, wie viele Flüchtlinge sie freiwillig aufnehmen wollen.
Der britische Premierminister David Cameron gehört zu den Quoten-Gegnern. Er forderte in Brüssel einen "umfassenden und koordinierten Ansatz" in der Flüchtlingskrise und sagte zu, Großbritannien werde "seine Rolle spielen". London könne insbesondere seine Expertise einbringen, um die "kriminellen Banden" zu bekämpfen, die Menschen aus Afrika nach Europa schleusten.
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 25, 2015 09:29 ET (13:29 GMT)- - 09 29 AM EDT 06-25-15
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