15.10.2018 18:59:47
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
CSU verschiebt Abrechnung nach Wahldebakel auf Ende November
Nach dem Fiasko bei der Landtagswahl wird es in der CSU keinen raschen Wechsel an der Spitze geben. Parteichef Horst Seehofer kündigte am Montag nach stundenlangen Beratungen des CSU-Vorstands an, dass in einer Art Klausur Ende November oder Anfang Dezember eine tiefe Analyse der heftigen Wahlschlappe vorgenommen werden soll. "Wir reden nach der Wiederwahl des bayerischen Ministerpräsidenten und der Kabinettsbildung noch heuer", sagte Seehofer in München bei der Pressekonferenz nach der Sitzung. Die bayerische Verfassung schreibt eine Regierungsbildung binnen vier Wochen nach der Wahl vor.
CDU schiebt Schuld für CSU-Debakel auch nach Bayern
CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Schwarz-Rot im Bund aber auch der CSU in Bayern Schuld am schlechten Abschneiden der Christsozialen bei der Landtagswahl gegeben. Das Ergebnis sei "sicherlich ein Reflex auf die Regierungsarbeit, die in den letzte Monaten von Streitigkeiten und insbesondere auch von einer schwierigen Tonalität geprägt war", sagte die CDU-Politikerin am Montag in Berlin.
Merkel räumt nach Bayern-Klatsche hohen Vertrauensverlust ein
Nach dem Desaster der CSU bei der Landtagswahl in Bayern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Mitschuld eingeräumt. Bislang sei es nicht gelungen, "dass die große Koalition das, was sie gemacht hat, auch wirklich deutlich machen konnte", erklärte die Vorsitzende der CSU-Schwesterpartei CDU auf dem Unternehmertag des Großhandelsverbands BGA in Berlin. Im Rückblick müsse man deshalb sagen, dass "viel Vertrauen verloren gegangen ist".
Habeck attestiert großer Koalition nach Bayern-Wahl "Verhaltensstarre"
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck erwartet keine Änderung der Politik der großen Koalition aufgrund der schweren Verluste der CSU und der SPD bei der Wahl in Bayern. "Gar keine, vermute ich", sagte er bei einer Pressekonferenz auf die Frage nach erwarteten Veränderungen. "Die Reaktion ist Verhaltensstarre, Veränderungsunwilligkeit und sich einmauern", kritisierte Habeck. "Alle graben sich ein, alle machen weiter wie bisher und versuchen, möglichst wenig zu ändern."
SPD will auf Vorstandsklausur Neuausrichtung beginnen
Die SPD will bei einer Klausurtagung ihres Parteivorstands am 4. und 5. November eine Neuausrichtung ihrer Politik einleiten und damit auch auf die herben Wahlverluste in Bayern reagieren. "Es geht um die Frage, wie können wir mutiger, wie können wir sichtbarer werden", sagte Generalsekretär Lars Klingbeil nach Sitzungen der Parteigremien in Berlin. Man habe diese Diskussion angefangen, "die sicherlich Anfang November auch zu Konsequenzen führt". Die Gründe für das Wahldebakel werde man sich sorgfältig ansehen.
Ministerium sieht im 4. Quartal wieder mehr Tempo beim Wachstum
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht die Konjunktur in Deutschland weiter in einer soliden Verfassung und erwartet eine Beschleunigung im vierten Quartal. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Aufschwung", erklärte das Ministerium in seinem Monatsbericht. Dabei werde "die solide konjunkturelle Grunddynamik" angesichts des schwierigeren außenwirtschaftlichen Umfelds vor allem durch eine solide Binnenwirtschaft gestützt.
Verkehrsministerium: Rückruf von 100.000 Opel-Autos steht kurz bevor
Opel wird rund 100.000 Autos zurückbeordnern müssen. Wie das Verkehrsministerium mitteilte, stehe der amtliche Rückruf der betroffenen Fahrzeuge kurz bevor. Anfang 2018 sei eine weitere Abschalteinrichtung gefunden worden, die vom Kraftfahrtbundesamt als unzulässig eingestuft worden sei, so das Ministerium. Zuvor hatte es Durchsuchungen bei Opel gegeben.
Spezialeinsatzkommando beendet Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof
Blutiges Ende einer Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof: Nach rund zweistündigem Nervenkrieg hat ein Spezialeinsatzkommando (SEK) am Montag einen Angreifer in einer Apotheke des Bahnhofsgebäudes festgenommen. Bei dem Zugriff mit Blendgranaten um 14.54 Uhr trug der Geiselnehmer nach Polizeiangaben schwerste Verletzungen davon. Der genaue Tathergang und das Motiv blieben zunächst ungeklärt. Der Kölner Hauptbahnhof als größter Bahnknotenpunkt Westdeutschlands blieb stundenlang gesperrt.
Analysten erwarten Ratingsabstufung Italiens
Es erscheint als ausgemachte Sache, dass die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Italiens in den nächsten Wochen abstufen wird, möglicherweise bereits im Oktober. Der Schritt wird so weithin erwartet, dass Analysten sagen, er könnte eine kurzfristige Entlastungsrally bei italienischen Staatsanleihen auslösen, abhängig von der begleitenden Erklärung der Ratingagentur.
EZB: Zentralbanken kaufen deutlich weniger Anleihen
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Nettowertpapierkäufe in der Woche zum 12. Oktober 2018 deutlich reduziert. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien um nur 2,665 (Vorwoche: 8,105) Milliarden Euro. Die Wochendaten sind von der wechselnden Marktliquidität und den Reinvestitionserfordernissen beeinflusst, denen sich die Zentralbanken anpassen.
EU-Handelskommissarin weist Trumps neuen Angriff auf die EU zurück
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat die neue Attacke von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen. Die EU sei nicht gegründet worden, um die USA zu übervorteilen, sagte Malmström bei einer Diskussion an der Humboldt-Universität in Berlin. "Ich stimme mit diesem Statement nicht überein", betonte die Schwedin.
May hält Einigung auf Brexit-Abkommen weiter für möglich
Die britische Premierministerin Theresa May hält eine Einigung mit der EU auf ein Brexit-Abkommen immer noch für möglich. Sie glaube weiter, dass ein Abkommen "erreichbar" sei, sagte May am Montag vor dem Parlament in London. Zudem glaube sie weiter daran, "dass ein ausgehandeltes Abkommen das beste Ergebnis für das Vereinigte Königreich und die EU ist", sagte sie vor den Abgeordneten des Unterhauses.
EU verstärkt Notfallplanungen für Brexit ohne Austrittsabkommen
Nach dem gescheiterten Durchbruch in den Brexit-Verhandlungen verstärkt die EU ihre Vorbereitungen auf einen Austritt Großbritanniens ohne Vereinbarung. Zwar arbeite die EU weiter "hart für einen Deal", sagte Kommissionssprecher Margaritis Schinas in Brüssel. Die "Notfall"-Vorbereitungen auf einen Brexit ohne Austrittsvertrag würden nun aber "fortgesetzt und verstärkt".
New Yorker Konjunkturindex steigt im Oktober
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Oktober gestiegen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf plus 21,1. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von plus 19,3 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 19,0 gelegen.
Trump: "Vielleicht schurkenhafte Killer" im Fall Khashoggi am Werk
Der saudiarabische König Salman hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vehement bestritten, dass die Führung des Königreichs etwas mit dem Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi zu tun hat. Das Dementi des Königs sei "sehr, sehr stark" gewesen, sagte Trump am Montag vor Journalisten im Weißen Haus. Es habe sich für ihn so angehört, als könnten "vielleicht schurkenhafte Killer" am Werk gewesen sein. "Wer weiß?"
+++ Konjunkturdaten
*DJ US/Lagerbestände Aug +0,5%; (PROG: +0,5%) gg Vm
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 15, 2018 13:00 ET (17:00 GMT)

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