28.09.2021 19:02:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Opec sieht sich selbst als Gewinner der Energiewende
Die Opec prognostiziert einen unwahrscheinlichen Gewinner im Zuge der Energiewende weg von den Kohlenwasserstoffen - sie sagt voraus, dass das Kartell selbst seinen Einfluss auf dem globalen Ölmarkt in den nächsten zwei Jahrzehnten drastisch erhöhen wird. In ihrem Jahresbericht über langfristige Energietrends geht die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage in den nächsten zwei Jahrzehnten stetig steigen wird. Bis zum Jahr 2045 wird das Öl ihrer Mitglieder 39 Prozent des weltweiten Rohölverbrauchs ausmachen, derzeit sind es etwa 33 Prozent.
Lagarde: Pandemie kann Inflationtrends langfristig verändern
Die Pandemie könnte nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die langfristigen Inflationsveränderungen dämpfen, da die Digitalisierung eine zweite Globalisierungswelle auslösen könnte. Eine solche Welle könnte auf der Virtualisierung von Dienstleistungen beruhen, sagte Lagarde in ihrer Rede zur Eröffnung des Geldpolitischen Forums der Europäischen Zentralbank (EZB).
Lagarde: EZB darf angesichts steigender Inflationsraten nicht "überreagieren"
Die Europäische Zentralbank (EZB) darf laut EZB-Ratspräsidentin Christine Lagarde angesichts steigender Inflationsraten nicht überreagieren. "Die zentrale Herausforderung ist es, dass wir nicht auf temporäre Angebotseinbrüche überreagieren", sagte Lagarde. Lieferengpässe und steigende Energiepreise hatten zuletzt zu steigenden Produktionspreisen geführt und die ohnehin stark angestiegen Inflationsrate weiter nach oben getrieben. Diese Faktoren hätten jedoch auf mittlere Sicht "keine Auswirkungen", sagte Lagarde weiter.
Söder: Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat Scholz
CSU-Chef Markus Söder hat dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz anders als der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) ausdrücklich zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert und sich zugleich von Laschet bei der Interpretation des Wahlergebnisses abgegrenzt. "Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz - eindeutig", sagte Söder nach einer Sitzung der CSU-Landesgruppe. Nach der "schweren Niederlage" der Union am Sonntag sei es "wichtig, dass man ein Wahlergebnis respektiert", forderte er.
Unions-Fraktionsvize stützt Brinkhaus im Konflikt mit Laschet
Im Konflikt mit CDU-Chef Armin Laschet um die Wahl des Unions-Fraktionsvorsitzenden bekommt Amtsinhaber Ralph Brinkhaus (CDU) Rückhalt aus den eigenen Reihen. "Unsere Fraktion braucht in dieser schweren Lage mehr denn je einen starken Vorsitzenden, der in den kommenden Monaten unsere Interessen mit Nachdruck vertreten kann", sagte Fraktionsvize Thorsten Frei (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir müssen deshalb heute eine Entscheidung über den Vorsitz treffen. Unsere Statuten sehen die Wahl des Vorsitzenden für ein Jahr vor."
Habeck: Grüne entscheiden Personalfragen am Ende des Prozesses
Grünen-Parteichef Robert Habeck hat in der Diskussion um die Verteilung von Spitzenposten klargestellt, dass darüber am Ende die Partei per Parteitag oder Mitgliederentscheid befinden soll. In einem Statement vor der konstituierenden Fraktionssitzung der Grünen betonte Habeck, "dass selbstverständlich am Ende eines solchen Prozesses über Inhalte und Personal, das gesamte Tableau, die Partei über einen Parteitag oder über eine Mitgliederbefragung entscheiden wird".
Städte wollen zweistelligen Milliardenbetrag für Klimaschutz
Die deutschen Städte sind bereit, zügig auf Klimaneutralität hinzuarbeiten und dafür umfangreiche Maßnahmen umzusetzen, und fordern dafür einen zweistelligen Milliardenbetrag pro Jahr von Bund und Ländern. Das machte der Deutsche Städtetag laut eigenen Angaben nach Beratungen seines Präsidiums in Heidelberg deutlich. Der kommunale Spitzenverband forderte Bund und Länder auf, den Städten die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu geben, um die Ziele der Klimaneutralität zu erreichen.
EU macht 5,4 Milliarden Euro für Brexit-Folgen frei
Die Europäische Union hat insgesamt 5,4 Milliarden Euro freigegeben, um die Brexit-Folgen für die verbleibenden 27 Mitgliedstaaten abzufedern. Der Fonds, dem die EU-Länder am Dienstag in Brüssel abschließend zustimmten, soll vor allem "die am stärksten betroffenen Regionen, Sektoren und Gemeinschaften" unterstützen, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten in Brüssel mitteilte. Demnach sollen 646,6 Millionen Euro nach Deutschland fließen.
Ukraine und Ungarn bestellen in Gasstreit gegenseitig Botschafter ein
Die Ukraine und Ungarn haben in einem Streit um Gaslieferungen aus Russland gegenseitig ihre Botschafter einbestellt. Die empörte Reaktion Kiews auf eine Vereinbarung zwischen Budapest und dem russischen Energieriesen Gazprom kritisierte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto beim Onlinedienst Facebook als "Verletzung unserer Souveränität". Am Montag war eine Einigung zwischen Budapest und Gazprom über die Lieferung von bis zu 4,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr für 15 Jahre unter Umgehung der Ukraine verkündet worden, was heftige Reaktionen in Kiew auslöste.
Fed/Powell: Inflationstreibende Angebotsengpässe teilweise verschärft
In den USA haben sich nach Einschätzung von Fed-Chairman Jerome Powell einige inflationstreibende Angebotsengpässe verschärft. Als Beispiele nannte der US-Notenbank-Chef Jerome Powell in einer Anhörung vor dem Senatsausschuss für Bank- und Wohnungswesen sowie städtische Angelegenheiten die Autoindustrie sowie die Schiffe, die vor Los Angeles vor Anker liegen. Nach seinen Worten gibt es ein klares Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. Solange die Engpässe und Staus auf der Angebotsseite nicht beseitigt seien, werde die Inflation nicht sinken.
Yellen warnt vor Ende der Finanzreserven bis 18. Oktober
US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Kongress gewarnt, dass das Finanzministerium nicht in der Lage sein wird, alle Rechnungen der Regierung zu bezahlen, wenn die Gesetzgeber die Kreditaufnahmegrenze bis zum 18. Oktober nicht anheben. "Wir gehen davon aus, dass dem Finanzministerium dann nur noch sehr begrenzte Mittel zur Verfügung stünden, die schnell erschöpft sein würden. Es ist ungewiss, ob wir nach diesem Datum weiterhin allen Verpflichtungen der Nation nachkommen können", schrieb sie in einem Brief an die Kongressführer am Dienstagmorgen.
Stimmung der US-Verbraucher im September eingetrübt
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im September abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 109,3. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 114,9 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 115,2 von zunächst 113,8 nach oben revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 143,4 (Vormonat: 148,9), jener für die Erwartungen fiel auf 86,6 (92,8).
DJG/DJN/AFP/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
September 28, 2021 13:03 ET (17:03 GMT)
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