24.03.2022 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 19. März viel stärker abgenommen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 28.000 auf 187.000. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 6. September 1969. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 210.000 vorhergesagt.
US-Aufträge für langlebige Güter sinken im Februar
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Februar überraschend stark gesunken. Wie das US-Handelsministerium berichtete, fielen die Orders gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 1,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat um 1,6 Prozent wurde bestätigt.
S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft legt im März zu
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im März belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 58,5 von 55,9 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Defizit in der US-Leistungsbilanz im vierten Quartal gesunken
Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im vierten Quartal 2021 leicht gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen betrug das Defizit 217,88 Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 220,00 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wurde das Defizit im dritten Quartal auf 219,87 Milliarden Dollar revidiert, nachdem zunächst ein Minus von 214,77 Milliarden Dollar genannt worden war.
Elderson: EZB prüft Verhältnismäßigkeit ihrer Politik weitgehend selbst
EZB-Direktor Frank Elderson hat daran erinnert, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) die Verhältnismäßigkeit seiner geldpolitischen Maßnahmen weitgehend selbst überprüft. In einem Webinar des Institute of International & European Affairs sagte Elderson laut veröffentlichtem Redetext, dass die EZB diese Prüfung entsprechend ihrer neuen geldpolitischen Strategie bei jeder Entscheidung gleich selbst vornehme. Dagegen beschränkten sich Prüfungen durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) darauf, offensichtliche Fehler zu finden.
EZB schränkt Geschäftstätigkeit der zyprischen RCB Bank ein
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geschäftstätigkeit der zyprischen RCB Bank eingeschränkt und die Bestellung eines vorläufigen Verwalters beschlossen. Due RCB Bank darf keine neuen Einlagen entgegennehmen, keine neuen Kredite gewähren und keine neuen Investitionen tätigen. Zuvor hatte die Bank bereits selbst beschlossen, kein Bankgeschäft mehr zu verfolgen. Die EZB erlaubte der Bank außerdem, einen Teil ihres Kreditportfolios an die Hellenic Bank Public Company Ltd. zu verkaufen.
Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte
Die südafrikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent angehoben und erklärt, dass dieser Schritt angesichts der Lage der südafrikanischen Wirtschaft angemessen sei. Gouverneur Lesetja Kganyago erklärte, der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank habe diese Entscheidung vor dem Hintergrund der Normalisierung der weltweiten Leitzinsen durch die wichtigsten Zentralbanken getroffen.
Mexikos Notenbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 6,5%
Die mexikanische Notenbank hat sich laut dem Präsidenten des Landes bereiterklärt, ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 6,5 Prozent anzuheben. Die Anhebung war weithin erwartet worden, die Zinsentscheidung der Bank von Mexiko wird allerdings erst um 13 Uhr Ortszeit veröffentlicht.
Biden spricht sich wegen Ukraine-Kriegs für Ausschluss Russlands aus G20 aus
US-Präsident Joe Biden hat sich angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für einen Ausschluss Moskaus aus der Gruppe der G20 ausgesprochen. Eine entsprechende Frage einer Journalistin bejahte Biden. Indonesien als Organisator des nächsten G20-Gipfels im November hatte zuvor mitgeteilt, zu dem Treffen auf Bali seien alle Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe eingeladen worden - auch Kreml-Chef Wladimir Putin.
G7-Staaten drohen Russland wegen Ukraine-Kriegs weitere Sanktionen an
Die G7-Staaten haben Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen angedroht. "Wir sind bereit, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen; dabei werden wir weiterhin in Einigkeit handeln", erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs in ihrer Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen in Brüssel.
Nato droht Russland bei Chemiewaffen-Einsatz mit "schwerwiegenden Konsequenzen"
Die Nato hat Russland im Fall eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen im Ukraine-Krieg mit harten Konsequenzen gedroht. "Jegliche Verwendung chemischer oder biologischer Waffen durch Russland wäre inakzeptabel und würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen", heißt es in der Abschlusserklärung des Nato-Sondergipfels. Ähnlich hatte sich zuvor bereits US-Präsident Joe Biden geäußert.
Nato aktiviert Abwehr gegen möglichen Angriff Russlands mit Atomwaffen
Die Nato rüstet sich gegen einen möglichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Russland und verstärkt zudem weiter ihre Ostflanke. "Wir verstärken die Reaktionsbereitschaft der Verbündeten für den Fall von chemischen, biologischen und nuklearen Angriffen", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Abschluss eines Nato-Gipfels in Brüssel.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg bleibt ein Jahr länger im Amt
Wegen des Ukraine-Krieges bleibt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein Jahr länger im Amt als geplant. Stoltenberg schrieb auf Twitter, er fühle sich "geehrt" angesichts der Entscheidung der Nato-Staats- und Regierungschefs, "mein Amt als Generalsekretär bis zum 30. September 2023 zu verlängern". Eigentlich sollte der Norweger am Jahresende Zentralbankchef seines Heimatlandes werden.
Scholz: Währung für Zahlung russischer Energie ist in Verträgen festgelegt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angedeutet, dass der Westen russische Energielieferungen trotz der Drohung aus Moskau weiter in Euro und Dollar begleichen will und Europa kein Importembargo von russischer Energie plane. Zuvor hatte Russlands Staatspräsident Wladimir Putin angekündigt, dass die russischen Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlt werden müssen. Scholz betonte zudem nach dem Treffen der sieben führenden demokratischen Industrienationen (G7) in Brüssel, dass die G7 im Vorgehen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs in der Ukraine geeint sei und die Sanktionen notfalls verschärfen werde.
Baerbock besorgt über Spannungen auf westlichem Balkan
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich besorgt wegen der Spannungen auf dem westlichen Balkan und besonders in Bosnien-Herzegowina geäußert. Die EU werde Abspaltungstendenzen der serbischen Teilrepublik dort "nicht nur nicht akzeptieren, sondern wir werden uns mit allen Mitteln dagegen stellen", sagte Baerbock nach einem Treffen mit ihrem kroatischen Amtskollegen Gordan Grlic Radman. Sie verwies auf Versuche auch von russischer Seite, sich dort einzumischen.
Lemke legt Sofortprogramm für Klimaanpassung vor
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will mit einem Sofortprogramm die Anpassung an Folgen des Klimawandels voranbringen. Das Konzept enthält unter anderem Angebote für Hitzeaktionspläne für Kommunen sowie zum Hochwasserschutz oder zum Umgang mit Wasserknappheit. Ein Kernanliegen ist, die Kompetenzen in Kommunen für die Klimaanpassung zu stärken, auch in strukturschwachen Regionen.
US-Außenminister Blinken reist nach Israel und ins Westjordanland
US-Außenminister Antony Blinken reist nach Israel und ins Westjordanland. Bei seiner am Samstag beginnenden Reise wird Blinken unter anderem den israelischen Regierungschef Naftali Bennett und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas treffen. Neben dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie der Möglichkeit einer Zweistaaten-Lösung geht es bei den Gesprächen auch um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und um den Iran.
Faeser will zusätzliche Mittel für Katastrophenschutz
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will sich für eine weitere Erhöhung der Mittel für Zivil- und Katastrophenschutz im laufenden Haushalt einsetzen. "Wir müssen künftig besser auf mögliche Krisen, Katastrophen und Klimafolgen vorbereitet sein", sagte Faeser. Zwar erhalte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) schon nach dem bisherigen Budgetplan 112 Stellen mehr. "Angesichts der aktuellen Lage" habe sie aber vor, im geplanten Ergänzungshaushalt "noch einmal draufzusatteln".
+++ Konjunkturdaten +++
USA/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe März 58,5 - Markit
USA/Einkaufsmanagerindex Dienstleistung März 58,9 - Markit
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
March 24, 2022 14:00 ET (18:00 GMT)
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