27.06.2022 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
G7 bekräftigen Verpflichtung aus Pariser Klimaabkommen und Glasgower Klimapakt
Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) will gemeinsam mit weiteren Ländern ihre Kräfte bündeln, um einen "sauberen und gerechten Übergang" hin zur Klimaneutralität zu erreichen. Das erklärte der deutsche G7-Vorsitz in einem zusammenfassenden Statement nach Beratungen beim G7-Gipfel in Elmau. Die G7 bekräftigten darin ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen und dem Glasgower Klimapakt, den weltweiten durchschnittlichen Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, ihn auf 1,5 Prozent über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
G7-Staaten sichern Ukraine "so lange wie nötig" Unterstützung zu
Die Gruppe sieben führender Volkswirtschaften (G7) haben der Ukraine zugesagt, das von Russland angegriffene Land so lange wie nötig zu unterstützen und ihm finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau zu gewähren. Nach ihrer Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verurteilten die sieben Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung zudem Russlands Vorgehen in der Ukraine scharf und kündigten weitere Sanktionen an. Auch riefen die G7-Länder bei ihrem Treffen auf Schloss Elmau Russland zur Freigabe der ukrainischen Nahrungsmittellieferungen auf.
G7/Scholz: Im Verhältnis zu Russland kein Zurück in Zeit vor Überfall
Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsnationen (G7) hat aufgrund des Ukraine-Kriegs nach Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine sehr lang anhaltende Veränderung im Verhältnis zu Russland festgestellt. "Im Verhältnis zu Russland kann es kein Zurück geben in die Zeit vor dem russischen Überfall auf die Ukraine", betonte Scholz in einem Statement beim G7-Gipfel in Elmau. "Dieser Krieg ist ein tiefer, tiefer Einschnitt in den internationalen Beziehungen." Die G7 seien sich einig in der Einschätzung, dass es sich hier um sehr lang anhaltende Veränderungen drehe.
Nagel: EZB muss Zins eventuell über neutrales Niveau erhöhen
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel gezwungen sein, die Wirtschaft im Euroraum zu bremsen, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. "So wie die Dinge liegen, ist eine baldige Rückkehr zu einem neutralen Zinsniveau, oder sogar darüber, erforderlich", schrieb Nagel in einem Gastbeitrag für das Magazin Politico.
Habeck: EU-Energierat fasst zentrale Beschlüsse für mehr Klimaschutz
Auf dem EU-Energierat sind laut Bundeswirtschaftsministerium zwei wichtige Beschlüsse gefasst worden. "Zwei zentrale Beschlüsse für mehr Klimaschutz konnten geeint werden", erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einer Mitteilung. Dass eine Einigung auf ein verbindliches EU-Energieeffizienzziel erreichen worden sie, sei ein großer Erfolg, und auch beim Ausbau erneuerbarer Energien gehe ein starkes Signal von dem Treffen aus. Das Erneuerbaren-Ziel werde von aktuell 32 Prozent auf 40 Prozent bis 2030 angehoben, und der Ausbau erneuerbarer Energien werde als Frage eines überragenden öffentlichen europäischen Interesses eingestuft.
Sprecher: Noch keine Einigung in Regierung zu EU-Aus für Verbrenner
Der regierungsinterne Streit um das Verbrenner-Aus für Neuwagen innerhalb der Europäischen Union dauert noch an. Die Bundesregierung hat nach Angaben des stellvertretenden Regierungssprechers Wolfang Büchner einen Tag vor der in Brüssel geplanten Abstimmung zum Verbrenner-Aus noch keine gemeinsame Position gefunden. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass man zu einem Ergebnis kommen werde. Die Bundesregierung stehe hinter dem "Fit for 55"-Paket der EU-Kommission, mit dem die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert werden sollen.
Regierung: Corona-Hilfen ermöglichten schnelle Konjunkturwende
Das Bundeswirtschaftsministerium hat kurz vor dem Auslaufen der Corona-Wirtschaftshilfen eine positive Bilanz des Vorgehens der Regierung gezogen. Nach über zwei Jahren würden die letzten Corona-Wirtschaftshilfen zusammen mit dem Befristeten Rahmen für pandemiebedingte staatliche Beihilfen (Temporary Framework) zum 30. Juni auslaufen, erklärte das Ministerium. Insgesamt wurden laut den Angaben fast 5 Millionen Anträge auf Zuschüsse sowie rund 170.000 Anträge auf Kredite gestellt. Seit Frühjahr 2020 entfielen demnach allein auf Zuschüsse, Kredite, Rekapitalisierungen und Bürgschaften insgesamt rund 130 Milliarden Euro.
Stabilitätsausschuss: Kriegsauswirkungen für Finanzsystem verkraftbar
Der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) sieht bisher keine gravierenden Funktionsstörungen im deutschen Finanzsystem aufgrund des Ukraine-Kriegs. "Die direkten Auswirkungen des Krieges sind für das deutsche Finanzsystem insgesamt verkraftbar, die direkten Forderungen deutscher Finanzintermediäre gegenüber Schuldnern in Russland, der Ukraine und Belarus sind in der Summe gering", erklärte das Gremium, dem Vertreter des Bundesfinanzministeriums, der Bundesbank und der Finanzaufsicht Bafin angehören.
Russland weist Einstufung als zahlungsunfähig zurück
Russland hat Berichte über eine Zahlungsunfähigkeit des Landes zurückgewiesen. Es gebe "keinen Grund", die derzeitige Situation so einzustufen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die angesprochenen fälligen Zahlungen seien im Mai erfolgt, "in ausländischer Währung", fügte er hinzu. Behauptungen einer Zahlungsunfähigkeit seien "ungerechtfertigt".
Kreml: Putin will an G20-Gipfel in Indonesien teilnehmen
Der russische Präsident Wladimir Putin will am G20-Gipfel im November in Indonesien teilnehmen. Die offizielle Einladung sei im Kreml eingegangen und positiv beantwortet worden, sagte Putins Berater Juri Uschakow am Montag. Uschakow hob zugleich hervor, dass es bis zum Gipfel am 15. und 16. November noch "sehr viel Zeit" sei - womit er andeutete, dass sich die Art der russischen Teilnahme noch ändern könne. Vorerst sei aber die "persönliche Teilnahme" vorgesehen.
Nato will "weit über 300.000" Soldaten in erhöhte Bereitschaft versetzen
Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine will die Nato "weit über 300.000 Soldaten" in erhöhte Bereitschaft versetzen. Das kündigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel an. Nach seinen Angaben wollen die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Länder dies auf dem anstehenden Bündnis-Gipfel in Madrid beschließen.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Mai moderat
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Mai moderat gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 0,4 (vorläufig: 0,5) Prozent leicht nach unten revidiert.
Iran kündigt indirekte Verhandlungen mit den USA über Sanktionen an
Der Iran und die USA werden nach Angaben aus Teheran im Verlauf dieser Woche indirekte bilaterale Verhandlungen über die Frage der Sanktionen führen. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, sagte am Montag, die Gespräche sollten "in den kommenden Tagen" und noch in dieser Woche stattfinden. Genaue Angaben zum Tagungsort machte er nicht. Chatibsadeh sprach von einem Land am Persischen Golf, das er nicht benannte.
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Index ausstehende Hausverkäufe Mai -13,6% gg Vorjahr - NAR
*US/Index ausstehende Hausverkäufe Mai +0,7% gg Vm auf 99,9 - NAR
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 27, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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