30.06.2022 18:59:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz kontert Putins Vorwurf "imperialer Ambitionen"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Vorwurf des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückgewiesen, der der Nato "imperiale Ambitionen" vorgeworfen hatte. "Das ist ehrlicherweise ziemlich lächerlich", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels in Madrid. "Tatsächlich ist es Putin, der Imperialismus zum Ziel seiner Politik gemacht hat", erklärte der Kanzler. Putin hatte gesagt, das Militärbündnis versuche durch den Ukraine-Konflikt, seine "Vormachtstellung" zu behaupten.
EU vereinbart Freihandelsabkommen mit Neuseeland
Die EU und Neuseeland haben sich nach vierjährigen Verhandlungen auf ein Freihandelsabkommen verständigt. "Dies ist ein historischer Moment in unserer Zusammenarbeit", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Brüssel bei einer Pressekonferenz mit der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern. Ardern lobte ein "positives Ergebnis, sowohl für Neuseeland als auch für die EU". Einfuhrzölle für aus der EU nach Neuseeland exportierte Waren sollen fallen und Märkte geöffnet werden.
Rabobank: EZB strebt kein Niveau von Spreads oder Renditen an
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird bei ihrem geplanten Programm zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) von Anleihen hoch verschuldeter Euro-Länder gegenüber Bundesanleihen nach Einschätzung von Rabobank-Volkswirt Bas van Geffen kein spezielles Rendite- oder Spreads-Niveau anstreben. Van Geffen weist in einer Analyse darauf hin, dass es der EZB an geeigneten Messgrößen dafür fehle, welche Differenzen angemessen sind.
ESRB: Aktienbewertungen beruhen auf optimistischen Annahmen
Die Risiken für die Finanzstabilität im Euroraum haben sich nach Aussage des Systemrisikorats ESRB (European Systemic Risk Board) in den vergangenen drei Monaten spürbar erhöht. In seinem aktuellen Bericht warnt der ESRB, dass die Aktienkurse auch nach den jüngsten Korrekturen zu hoch sein könnten.
Britische Regierung mahnt Airlines zu "realistischeren Flugplänen"
In Großbritannien hat die Regierung angesichts des Chaos auf den Flughäfen die Fluggesellschaften aufgefordert, "realistischere" Flugpläne aufzustellen und die Passagiere "so früh wie möglich" über Störungen zu informieren. Die Regierung ihrerseits sagte am Donnerstag beschleunigte Sicherheitskontrollen an den Flughäfen zu. Mehr Personal im Ausland zu rekrutieren, lehnte London ab.
Opec+ billigt Plan für Erhöhung um 648.000 Barrel im August - Kreise
Die Opec und ihre Verbündeten haben sich nach Angaben von Delegierten auf eine Erhöhung der Ölproduktion geeinigt und damit einen Plan bestätigt, den sie Anfang des Monats angekündigt hatten. Bei ihrem fünften Treffen seit der russischen Invasion in der Ukraine, die den Ölpreis zum ersten Mal seit acht Jahren über die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel steigen ließ, einigten sich die von Saudi-Arabien geführte Opec und eine Koalition von Ölproduzenten unter Moskauer Führung darauf, ihre gemeinsame Produktion um 648.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, sagten Delegierte.
US-Supreme Court schränkt Befugnisse der Regierung bei Kampf gegen Klimawandel ein
Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Regierung von Präsident Joe Biden drastisch in ihren Befugnissen beim Kampf gegen den Klimawandel eingeschränkt. Die Richter entschieden am Donnerstag, dass die Umweltschutzagentur EPA keine Grenzwerte für den CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken festlegen durfte. Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für Bidens Klimapolitik.
Konsum der US-Haushalte im Mai von Inflation gebremst
Die US-Konsumausgaben sind im Mai nur leicht gestiegen, da die Amerikaner mit der hohen Inflation zu kämpfen hatten. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Ausgaben um 0,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Das ist der schwächste Zuwachs in diesem Jahr. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Für April wurde ein revidiertes Plus von 0,6 Prozent (vorläufig: plus 0,9 Prozent) genannt.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 25. Juni 2022 wie erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 2.000 auf 231.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 230.000 vorhergesagt. Basis war ein vorläufiger Vorwochenwert von 229.000, der auf 233.000 revidiert wurde. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 7.250 auf 231.750.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt im Juni stärker als erwartet
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Juni eingetrübt. Der Indikator fiel auf 56,0 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Mai stand der Index bei 60,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 58,0 Punkten erwartet.
Russland warnt vor Defizit auf Ölmarkt bei Preisobergrenze
Russland hat im Fall einer Preisobergrenze für russisches Öl vor einer Knappheit auf dem europäischen Markt und damit steigenden Preisen für Verbraucher gewarnt. Eine solche Maßnahme "kann nur zu einem Ungleichgewicht auf dem Markt und einem Defizit der Energieressourcen führen", sagte der für Energiepolitik zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Donnerstag im russischen Fernsehen. Das wiederum habe einen Preisanstieg zur Folge, "den die europäischen Verbraucher zahlen müssen".
Nato will russischem und chinesischem Einfluss in Afrika begegnen
Die Nato will aktiv gegen den wachsenden Einfluss Russlands und Chinas in Afrika und Nahost vorgehen. Ein wichtiges Thema des Nato-Gipfels in Madrid sei gewesen, "wie Russland und China weiterhin versuchen, politische, wirtschaftliche und militärische Vorteile in unserer südlichen Nachbarschaft zu erlangen", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag. Dies sei eine "Herausforderung", der begegnet werden müsse.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 30, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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