26.09.2022 18:59:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Institute erwarten Rezession und anziehende Inflation - Zeitung
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute werden laut einem Bericht im Handelsblatt ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft inmitten der Energiekrise deutlich senken. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr nur noch um 1,4 Prozent wachsen (Frühjahrsgutachten: 2,7 Prozent). Für das kommende Jahr würden die Institute sogar von einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 0,4 Prozent ausgehen nach einem zuvor vorhergesagten Wachstum von 3,1 Prozent, wie das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise berichtet.
Ostseepipeline Nord Stream 2 mit massivem Druckabfall
In der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 hat es einen Druckabfall gegeben. Laut einem Sprecher von Nord Stream 2 sind die Ursachen des Druckabfalls, der sich als Blasenbubble-Herd südlich der Insel Bornholm zeigt, noch unklar. Die zuständigen Marinebehörden untersuchten den Vorfall und würden gegebenenfalls eine Schiffsverbotszone aussprechen. Auch das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, dass die Ursache noch unklar sei.
Umwelthilfe: Genehmigung von Nord Stream 2 muss zurückgenommen werden
Die Deutsche Umwelthilfe hat angesichts des Lecks an der Ostseepipeline Nord Stream 2 eine sofortige Rücknahme der Genehmigung für diese Gasröhre gefordert. Dies sei aus Sicherheits- und Klimaschutzgründen notwendig. Zuvor hatte Nord Stream 2 mitgeteilt, dass es einen massiven Druckabfall an der Pipeline gegeben habe.
Wirtschaftsrat erleichtert über Aus für Gasumlage
Wegen des angekündigten Ausbleibens der Gasumlage zeigt sich der Wirtschaftsrat der CDU erleichtert. "Es ist gut, dass die Bundesregierung ihren Fehler eingesehen hat und nun nach Alternativen Ausschau hält", sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger. "Was auch immer nun auf den Tisch kommt, darf die Marktmechanismen nicht aushebeln und muss zielgerichtet helfen." Entscheidend sei, dass das Preissignal auf den Energiemärkten weiterhin vernehmbar bleibe - auch, um Einsparpotentiale nicht ungenutzt liegen zu lassen.
Söder mit Zehn-Punkte-Plan im Kampf gegen Energiekrise
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angesichts der für Mittwoch geplanten Ministerpräsidentenkonferenz zehn Forderungen im Kampf gegen die hohe Energiekrise vorgestellt. Die von der Bundesregierung verschickte Vorlage für die Ministerpräsidentenkonferenz nannte Söder "völlig unzureichend". "Die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger, für Mittelstand, Handwerk und soziale Einrichtungen sind nicht tragbar", sagte Söder nach einer Sitzung der CSU-Spitze.
Lagarde: EZB könnte Verzinsung der TLTRO-Liquidität ändern
Die Europäische Zentralbank (EZB) überprüft nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde, ob die Verzinsung von Liquidität, die Banken im Rahmen der TLTRO-Refinanzierungsgeschäfte sehr günstig aufgenommen haben, noch angemessen ist. Lagarde sagte in einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments: "Wir beobachten natürlich die Gesamtsituation der Einlagenverzinsung - jeglicher Einlagenverzinsung - und dabei beachten wir auch die TLTROs. Wir müssen dafür sorgen, dass das Gleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen dieser Seite unserer Politik positiv bleibt."
EZB/Lagarde: Euroraum-BIP sinkt im vierten und ersten Quartal
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat den Willen der Europäischen Zentralbank (EZB) betont, ihre Zinserhöhungen auch bei sinkender Wirtschaftsleistung fortzusetzen. Lagarde sagte in einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments, die Wirtschaft werde im vierten Quartal wahrscheinlich schrumpfen, und die EZB werde trotzdem die Zinsen erhöhen.
Lagarde: Erwarten Zinserhöhungen für die nächsten Ratssitzungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde trotz der sich deutlich eintrübenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einer Straffung ihrer Geldpolitik. "Beim derzeitigen Stand der Dinge gehen wir davon aus, dass wir die Zinssätze in den nächsten Sitzungen weiter anheben werden, um die Nachfrage zu dämpfen und dem Risiko einer anhaltenden Aufwärtsverschiebung der Inflationserwartungen vorzubeugen", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext zur Eröffnung ihrer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.
Lagarde: TPI ist nicht für endlosen Einsatz gedacht
Die Europäische Zentralbank (EZB) würde das Instrument gezielter Staatsanleihekäufe im Rahmen des TPI (Transmission Protecion Instrument) nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nur unter strengen Bedingungen und punktuell einsetzen. Lagarde sagte, ein von TPI begünstigtes Land dürfte nicht gegen die EU-Haushaltsregeln verstoßen und es dürfte sich nicht in einem Verfahren wegen exzessiver Ungleichgewichte befinden.
EZB/Lagarde kritisiert breite Staatshilfen bei Energiepreisen
Die von den Regierungen des Euroraums ergriffenen Maßnahmen zur Entlastung der Volkswirtschaften von den sehr hohen Energiepreisen konterkarieren nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Bemühungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Senkung der Inflation. "Unglücklicherweise... gibt es mehr Maßnahmen, die breit angelegt sind als solche, die spezifisch auf die Bedürftigsten zugeschnitten sind", sagte Lagarde in einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments. Sie fügte unter Verweis auf eine entsprechende Einschätzung der EU-Kommission hinzu: "Nach meiner Erinnerung sind es nur 10 bis 20 Prozent, die spezifisch zugeschnitten, temporär und gezielt sind." In dieser Hinsicht gebe es noch einiges zu tun.
Bank of England will für Inflationsziel an Zinsschraube drehen
Die Bank of England will die Zinssätze "so stark wie nötig" ändern, um die Inflation mittelfristig auf 2 Prozent zu senken. Der Gouverneur der britischen Notenbank, Andrew Bailey, sagte, die Bank of England werde auf ihrer nächsten Sitzung eine vollständige Bewertung vornehmen. Die Erklärung erfolgte, nachdem das Pfund gegenüber dem Dollar nach einer Steuersenkung der Regierung auf ein Rekordtief gefallen war.
Frankreich reduziert 2023 Ausgaben für Umwelt- und Klimaschutz
Frankreich will die Ausgaben für Umwelt und Klimaschutz im kommenden Jahr reduzieren. Für das kommende Jahr sind dafür 26,5 Milliarden Euro eingeplant, im laufenden Jahr waren es 29,9 Milliarden Euro. Das geht aus dem Haushaltsentwurf vor, den die französische Regierung im Kabinett vorlegte. Frankreich geht demnach von einem Wachstum in Höhe von 1,0 Prozent aus und will 270 Milliarden Euro Schulden aufnehmen.
Frankreich verabschiedet sich 2023 von Exportgarantien für fossile Energieträger
Frankreich will von 2023 an keine Exportgarantien mehr für fossile Energieträger leisten. "Davon ist die gesamte Wertschöpfungskette aller fossilen Energieträger betroffen", heißt es in dem am Montag im Kabinett vorgestellten Gesetzentwurf. Frankreich wollte sich ursprünglich bis 2025 und bei Gas sogar bis 2035 damit Zeit lassen, war dann aber stark in die Kritik geraten.
Belgiens Geschäftsklima im September kräftig eingetrübt
Das belgische Geschäftsklima hat sich im September stärker eingetrübt als erwartet. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 6,0 Punkte auf minus 11,8. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 8,8 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 5,8 notiert hatte.
Macron ruft nach Wahlsieg der Rechten in Italien zu Fortsetzung der Zusammenarbeit auf
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat auf den Wahlsieg der ultrarechten und rechten Parteien in Italien mit einem Aufruf zur Zusammenarbeit beider Länder reagiert. "Das italienische Volk hat eine demokratische und souveräne Entscheidung getroffen. Dies respektieren wir", betonte er in einer Erklärung am Montag. "Als benachbarte und befreundete Länder müssen wir weiterhin zusammenarbeiten", fügte er hinzu.
USA setzen auf Zusammenarbeit mit künftiger italienischer Regierung
Die USA setzen nach der Parlamentswahl in Italien auf eine enge Zusammenarbeit mit der künftigen Regierung in Rom und wollen sich für eine weitere Unterstützung der Ukraine und den Schutz der Menschenrechte einsetzen. "Wir sind erpicht darauf, mit der italienischen Regierung bei unseren gemeinsamen Zielen zusammenzuarbeiten: eine freie und unabhängige Ukraine zu unterstützen, die Menschenrechte zu respektieren und eine nachhaltige wirtschaftliche Zukunft aufzubauen", schrieb US-Außenminister Antony Blinken am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Kreml hofft auf "konstruktivere" Zusammenarbeit mit Ultrarechten in Italien
Nach dem Wahlsieg der Ultrarechten in Italien hat der Kreml seine Hoffnung auf eine bessere Zusammenarbeit mit der neuen Führung in Rom zum Ausdruck gebracht. "Wir sind bereit, jede politische Kraft willkommen zu heißen, die fähig ist, die dominierenden, voller Hass gegen unser Land gerichteten Strömungen zu überwinden und in den Beziehungen zu unserem Land konstruktiver zu sein", erklärte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Montag in Moskau.
Mehr als 640 Flüge von den Kanaren wegen Unwetter gestrichen
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September 26, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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