05.11.2021 13:29:47

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im September gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging sie gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent zurück und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im August um 2,2 Prozent darüber gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.

DIHK: Schwache Produktion trübt Konjunkturerwartungen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich angesichts der jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion skeptisch für eine schnelle Wirtschaftserholung gezeigt. "Die Produktionszahlen in der Industrie bleiben schwach. Das senkt die Erwartungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung", erklärte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. Nach Schätzung des DIHK wird das Vorkrisenniveau erst nach dem dritten Quartal 2022 erreicht.

Commerzbank: Nicht nur die Autoproduktion sinkt

Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen weist darauf hin, dass der Rückgang der deutschen Industrieproduktion im August und September anders als in den Vormonaten nicht von der Autoproduktion ausgelöst worden ist. "Hatte sich die Produktion in der Industrie ohne den Autosektor seit Jahresanfang seitwärts bewegt, ist sie in den vergangenen beiden Monaten um insgesamt gut 4 Prozent gefallen", schreibt Solveen in einem Kommentar. Ein Grund hierfür könnte eine weitere Verschärfung der Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.

IfW: Industrie kommt nicht in die Gänge

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat nach den jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion auf weiter bestehende Lieferengpässe verwiesen. "Die Industrie kommt nicht in die Gänge", konstatierte der Leiter Konjunktur Deutschland am IfW, Nils Jannsen. "Die Lieferengpässe stehen weiterhin einer durchgreifenden Erholung im Weg." Insgesamt liege die Industrieproduktion um rund 10 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau trotz der weiter recht guten Auftragslage.

Panetta: Bargeld könnte weiter an Bedeutung verlieren

Zentralbanken müssen sich nach den Worten von EZB-Direktor Fabio Panetta darauf vorbereiten, dass die Nachfrage nach Bargeld weiter nachlässt. Bei einer Rede am Elcano Royal Institute sprach Panetta die Möglichkeit eines raschen Rückgangs der Bargeldnachfrage an und wies darauf hin, dass Bargeld vermehrt zur Wertaufbewahrung eingesetzt werde, während sich seine Bedeutung als Zahlungsmittel verringere.

Baerbock berichtet von Differenzen in Ampel-Gesprächen

Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock hat von Differenzen in der Klimapolitik in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD und der FDP berichtet. Dem Inforadio des RBB sagte Baerbock, dass es derzeit unklar sei, bis wann ein Koalitionsvertrag stehe. Ursprünglich hatten sich SPD, Grüne und FDP zum Ziel gesetzt, die Koalitionsverhandlungen bis Ende November abzuschließen.

Mehrheit der Deutschen befürwortet die Impfpflicht

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Impfpflicht, ergab der neue ARD-Deutschlandtrend. Im August hatte sich mit 46 Prozent nicht einmal die Hälfte für eine Impfpflicht ausgesprochen. Nun stimmen 57 Prozent in einer Umfrage von Infratest dimap dafür, 39 Prozent sind dagegen. Vor allem die Sorge um nicht geimpfte Kinder und ältere Menschen sei groß. Wenn man nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen fragt, wie zum Beispiel im Gesundheits- und Pflegebereich, dann sprechen sich deutlich mehr dafür aus, nämlich drei Viertel (74 Prozent) der Befragten.

Monopolkommission, Grüne und FDP fordern Aufspaltung der Bahn

Die Rufe nach einer Neuaufstellung der Deutschen Bahn werden lauter. Die Monopolkommission forderte in der Süddeutschen Zeitung von der künftigen Bundesregierung mehr Engagement für Wettbewerb, im Einzelnen die Deutsche Bahn zu zerschlagen sowie die Aktienpakete an Post und Telekom zu verkaufen. Nach Informationen des Spiegels verfolgen Grüne und FDP in den Koalitionsgesprächen einen gemeinsamen Plan für die grundlegende Neuaufstellung der Deutschen Bahn.

Rebellen-Allianz in Äthiopien will Regierung in Addis Abeba stürzen

Neun äthiopische Rebellengruppen haben sich zusammengeschlossen, um die Regierung in Addis Abeba zu stürzen. Ziel sei es, "die schädlichen Auswirkungen der Herrschaft von (Ministerpräsident) Abiy Ahmed auf die Menschen in Äthiopien rückgängig zu machen", erklärte das neue Bündnis. Demnach gehört der Allianz auch die TPLF aus der Unruheregion Tigray an, die bereits seit einem Jahr gegen die Regierungstruppen kämpft.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Sep -0,3% gg Vm, +2,5% gg Vj

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Aug rev +1,0% gg Vm, +1,5% gg Vj

Schweiz/SNB: Währungsreserven Okt 922,975 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Sep 939,294 Mrd CHF

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 05, 2021 08:30 ET (12:30 GMT)

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