05.11.2021 15:14:38
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Umweltstaatssekretär: Verhandlungen zu Klimaabkommen werden schwierig
BERLIN (dpa-AFX) - Knapp eine Woche nach Beginn der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow sieht Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth noch schwierige Verhandlungen auf die Delegationen zukommen. Vor allem mit Blick auf die finanziellen Mittel für ärmere Staaten oder den umstrittenen Artikel 6 des Pariser Klimaschutzabkommens gebe es noch Klärungsbedarf, erläuterte Flasbarth am Freitag.
Beim Artikel 6 geht es um den Handel mit Emissionsminderungen zwischen den Staaten und unter anderem darum, wie die Staaten sich eingesparte Treibhausgase auf ihre Klimabilanz anrechnen lassen können, ohne dass es zu Doppelanrechnungen kommt. Die Verhandler in Glasgow müssen laut Flasbarth auch noch klären, in welchem Zeitrahmen die nationalen Klimaschutz-Ziele überprüft werden sollen - etwa in Fünf-Jahres-Abständen oder alle zehn Jahre. Hier stehe eine Lösung noch aus.
Auch die transparente Berichterstattung über die Emissionsentwicklungen in den jeweiligen Staaten sei ein schwieriger Punkt. Vor allem für ärmere Staaten sei die zusätzliche Bürokratie, die mit Transparenzregeln einhergehe, eine Belastung, sagte Flasbarth. Hier würden die Staatenvertreter darum ringen, wie viel Flexibilität es geben könne und ob etwa besonders belasteten Staaten eine etwas weniger aufwendige Art der Berichterstattung zugestanden werden könne.
Ein weiterer Verhandlungsschwerpunkt ist demnach die Klima-Finanzierung, also das Geld, das Industriestaaten ärmeren Staaten jährlich zur Verfügung stellen wollen, um sie bei der Anpassung an den Klimawandel und dem Klimaschutz zu unterstützen. Bis 2025 wollen die Staaten diese Mittel auf 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr hochgeschraubt haben. Verhandelt wird unter anderem über die Zukunft dieser Mittel nach 2025 und darüber, welcher Anteil künftig in die Anpassung an Klimawandel-Folgen wie Extremwettereignissen fließen soll. Die Staaten des globalen Südens und Umweltverbände fordern einen Anteil von 50 Prozent, bislang sind es laut OECD nur etwa 25 Prozent./faa/DP/jha
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