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05.03.2015 09:32:31

UPDATE/Adidas erwartet 2015 Gewinnwachstum von 7 bis 10 Prozent

   --Anhaltende Dynamik der Marken adidas und Reebok erwartet

   --Russland bleibt Sorgenkind

   --Unveränderte Dividende trotz Gewinnrückgang 2014

   --Sonderfaktoren prägen Bilanz

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Natali Schwab

   HERZOGENAURACH (Dow Jones)--Der Sportartikelkonzern Adidas will nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr das Ergebnis in diesem Jahr wieder steigern. Der Konzerngewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen soll in diesem Jahr um 7 bis 10 Prozent zulegen. Im Jahr 2014 hatte der vergleichbare Konzerngewinn aus fortgeführten Geschäften ohne Abschreibungen 642 Millionen Euro betragen.

   Die Bruttomarge erwartet Adidas zwischen 47,5 und 48,5 Prozent, nach 47,6 Prozent im Vorjahr. Dabei dürften sich negative Währungseffekte in den Schwellenländern, insbesondere in Russland, negativ auswirken. Die operative Marge soll zwischen 6,5 und 7,0 Prozent liegen, nach vergleichbaren 6,6 Prozent im Vorjahr. Die Umsatzprognose bestätigte Adidas: So sollen die Erlöse währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen.

   Dabei erwartet Adidas eine anhaltende Dynamik für die beiden Marken adidas und Reebok, auch das zuletzt schwächelnde Golfgeschäft soll sich wieder deutlich besser entwickeln. Zudem will Adidas den eigenen Einzelhandel weiter ausbauen. Ebenfalls positiv dürfte sich die Stärkung wichtiger Währungen wie der US-Dollar auf die Umsatzentwicklung auswirken. Ein Risikofaktor bleibt hingegen das Geschäft in Russland, wo Adidas mit anhaltendem Druck auf den russischen Rubel rechnet.

   Adidas "ist und bleibt ein Wachstumsunternehmen", kommentierte Vorstandschef Herbert Hainer. "2015 werden wir mit all unseren Marken wachsen." Gleichzeitig werde das Unternehmen sicherstellen, dass der Gewinn stärker steigen werde als der Umsatz. Der Manager sieht diese Verbesserungen als "solide Grundlage" für den neuen Strategieplan, den das Unternehmen Ende März vorstellen will.

   Die Analysten von Baader-Helvea nannten den Ausblick überzeugend. Die Prognose liege leicht über den Schätzungen, erklärten auch andere Marktteilnehmer.

   Mehr Schatten als Licht 2014

   Das Russland-Geschäft, die Schwäche des Golf-Marktes sowie sinkende Umsätze in Nordamerika hatten Adidas im vergangenen Jahr ordentlich die Bilanz verhagelt und zu einem starken Gewinnrückgang geführt. Seit einer Gewinnwarnung im vergangenen Sommer sah sich Vorstandschef Hainer daher zum Teil heftiger Kritik aus Aktionärskreisen ausgesetzt.

   Trotz des gesunkenen Nettogewinns will Adidas eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro zahlen, um die Verlässlichkeit der eigenen Dividendenpolitik zu demonstrieren. Damit schüttet der DAX-Konzern mehr als die Hälfte des bereinigten Nettogewinns aus. Möglich macht dies auch eine solide Finanzlage.

   Dies überraschte den Markt positiv. So mancher Marktteilnehmer hatte mit einer Kürzung der Dividende gerechnet.

   Zudem kündigte das Unternehmen an, die zweite Tranche über bis zu 300 Millionen Euro seines Aktienrückkaufprogramms zu starten. Das Programm hat insgesamt ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro.

   Bilanz durch Sonderfaktoren geprägt

   Ansonsten war die Bilanz des vergangenen Jahres erheblich von Sonderfaktoren geprägt und ist deswegen mit der des Vorjahres nur bedingt vergleichbar. So wurde die Marke Rockport, die Adidas dieses Jahr verkaufen wird, als nicht fortgeführtes Geschäft klassifiziert. Durch den Verkauf ergab sich zusätzlich ein Buchverlust von 82 Millionen Euro. Darüber hinaus musste Adidas auf das Russland-Geschäft 78 Millionen Euro abschreiben.

   Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank 2014 um 27 Prozent auf 564 Millionen Euro. Bereinigt um die Wertminderungen erreichte Adidas mit 642 Millionen Euro die eigene Prognose von 650 Millionen nur knapp. Der Nettogewinn sank auf rund 38 Prozent auf 490 Millionen Euro.

   Wegen der Sondereffekte verzeichnete Adidas im vierten Quartal einen Nettoverlust von insgesamt 140 Millionen Euro. Das fortgeführte Geschäft ohne Abschreibungen erzielte einen Gewinn von 10 Millionen Euro, was deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 32 Millionen Euro lag.

   Der Umsatz stieg ohne Rockport um 2 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei 6 Prozent. Dabei wuchs die Marke adidas auch dank der guten Geschäfte bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien zweistellig, Reebok steigerte die Erlöse im mittleren einstelligen Bereich.

   "2014 war ein Jahr der Höhen und Tiefen für den Adidas-Konzern", räumte Hainer ein. Die Umsatzdynamik der Marken adidas und Reebok sieht er hingegen als völlig intakt an. "Im vierten Quartal sind wir in Westeuropa, China, den europäischen Schwellenländern und in Lateinamerika jeweils zweistellig gewachsen", unterstrich er seine Einschätzung.

   Hainers Vertrag läuft im März 2017 aus. Der Aufsichtsrat hat mittlerweile mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen. Zwar betont das Gremium, keine Eile zu haben. Einige Analysten rechnen jedoch damit, dass Hainer - auch wegen der anhaltenden Kritik - sein Amt niederlegen wird, sobald der Aufsichtsrat fündig geworden ist.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/brb

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   March 05, 2015 03:02 ET (08:02 GMT)

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