03.01.2017 12:24:41

UPDATE/Arbeitsmarkt bleibt Stütze der deutschen Wirtschaft

   --Bundesagentur für Arbeit und Ökonomen rechnen mit anhaltendem Jobaufbau

   --leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Dezember

   --Arbeitsmarkt 2016 insgesamt in starker Verfassung

   (NEU: Durchgehend neu)

   Von Christian Grimm

   BERLIN/NÜRNBERG (Dow Jones)--Trotz eines leichten Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Dezember bleibt der Arbeitsmarkt ein Anker der guten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Die Unternehmen suchen weiter viel Personal und wollen kräftig einstellen. Bei den Arbeitsämtern waren Ende des alten Jahres 655.000 freie Stelle gemeldet und damit 87.000 mehr als ein Jahr zuvor. Der Stellenindikator BA-X der Bundesagentur für Arbeit (BA), der die Nachfrage nach Arbeitskräften misst, liegt auf einem Höchststand.

   "Der lange Zeit kräftige Beschäftigungsaufbau hat sich seit den Sommermonaten zwar spürbar abgeschwächt, die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern bewegt sich aber weiter auf sehr hohem Niveau", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise am Dienstag bei der Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für Dezember. Gegenüber November stieg die Arbeitslosigkeit um 36.000 auf 2,568 Millionen. Die Arbeitslosenquote legte leicht um 0,1 Prozentpunkt auf 5,8 Prozent zu.

   Die leichte Zunahme fiel jedoch schwächer aus als im Schnitt der drei Jahre davor. In den Wintermonaten ruht die Arbeit in einigen Teilbereichen der Wirtschaft, wie zum Beispiel dem Bau und der Landwirtschaft teilweise, so dass die Arbeitslosigkeit anzieht. Unter Herausrechnung der saisonalen Effekte ergab sich für Dezember sogar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 17.000 gegenüber November. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten vorausgesagt, dass die Zahl nur um 5.000 sinken würde.

Deutschlands Jobwunder dürfte weitergehen Der Chefvolkswirt der staatseigenen KfW-Bank ist für das neue Jahr zuversichtlich, dass das deutsche Jobwunder im neuen Jahr anhalten wird. "Ich erwarte für die Beschäftigten einen erfreulichen Start in das Jahr 2017. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen", sagte Jörg Zeuner. Bisher habe auch der Zuzug der Flüchtlinge nicht zu einer höheren Arbeitslosigkeit geführt habe. Sie verfügten aber kaum, so Zeuner, über übertragbare Kenntnisse und Fähigkeiten. "Die Anwerbung von Fachkräften aus EU-Ländern trägt viel eher dazu bei, den Arbeitskräftemangel in Engpassberufen zu beheben".

   Für das Gesamtjahr 2016 konnte die Bundesagentur ein positives Resümee vermelden. Mit 43,5 Millionen Erwerbstätigen waren so viele Menschen in Lohn und Brot wie noch nie zuvor in Deutschland. Im Durchschnitt waren es knapp eine halbe Million mehr als 2015. Die Arbeitslosenquote ging im abgelaufenen Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent zurück. Im Mittel waren mit 2,691 Millionen Menschen 100.000 bei den Ämtern auf Stellensuche als zuvor. "Der deutsche Arbeitsmarkt geht stark ins neue Jahr", kommentierte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) die neuesten Daten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/cbr

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   January 03, 2017 05:53 ET (10:53 GMT)

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