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14.06.2013 19:12:31

UPDATE: Assekuranzen reichen Hochwasserschäden an Rückversicherer weiter

   --Allianz sichert Hochwasserschäden mit Rückversicherung ab

   --Kleine Versicherer stärker durch Schäden belastet

   --Rückversicherer halten sich bei Schadensprognosen weiter bedeckt

   (NEU: Weitere Details)

   Von Alexandra Edinger

   Auch wenn weite Teile Deutschlands und Mitteleuropas noch unter Wasser stehen, so wird doch schon klar: Anders als viele Bewohner überfluteter Häuser kommen die Erstversicherer wohl mit einem blauen Auge davon. Die von den Assekuranzen zu tragenden Kosten stehen zwar noch nicht endgültig fest. Zumindest die Allianz muss aber keine tiefrote Bilanz fürchten, denn der Versicherer hat sich selbst gut versichert.

   Als größter und einer der ersten Versicherer gab die Allianz am Freitag eine erste Schätzung dazu, was der Münchener Konzern selbst für Schäden aus der Hochwasserkatastrophe zu tragen hat. Und er kommt deutlich glimpflicher davon als bei der Elbeflut im August 2002. Der Grund: Die Allianz hat ihre Risiken mittels einer Rückversicherung auf 350 Millionen Euro gedeckelt. Ihren Kunden muss sie für die Schäden wohl mehr als 500 Millionen Euro zahlen. 2002 musste der Konzern in allen betroffenen Regionen 710 Millionen Euro hinblättern.

   Dabei ist das aktuelle Hochwasser in Euro und Cent gerechnet schlimmer als das vor elf Jahren. Experten wie der Versicherungsmakler Aon Benfield gehen davon aus, dass die versicherten Schäden mit bis zu 4 Milliarden Euro insgesamt höher ausfallen könnten als bei der vorherigen Jahrhundertflut. Damals erreichten die Kosten für zerstörte Häuser, Autos und Betriebsunterbrechungen in Summe rund 3,5 Milliarden Euro.

   Auch der Versicherer Generali, der bereits am Mittwoch eine Einschätzung zu den erwarteten Schäden gegeben hat, verfügt über eine Rückversicherung. Deswegen rechnet der italienische Versicherungskonzern netto mit einer Schadenssumme von insgesamt rund 100 Millionen Euro aus der aktuellen Flutkatastrophe. Bei der Jahrhundertflut 2002 hatte der Konzern 90 Millionen Euro an seine Kunden in den damals betroffenen Gebieten ausgezahlt. Allein in Deutschland hat Generali bereits rund 3.300 Schadensmeldungen erhalten.

   Doch auch wenn die Erstversicherer einen Teil der Kosten an andere abtreten, einer muss für die Schäden aufkommen. Hier fällt der Blick auf die Rückversicherer, die sich aktuell noch mit Schätzungen bezüglich der Schäden zurückhalten. 2002 zahlte Hannover Rück bei der Elbeflut 2002 rund 70 Millionen Euro, die Munich Re, die sowohl Erst- als auch Rückversicherer unter ihrem Dach hat, musste knapp 500 Millionen Euro berappen.

   Außerdem haben wohl vor allem die kleineren Assekuranzen, die bei der aktuellen Flut vergleichsweise höhere Schäden auf den Bilanzen haben. Sie haben auch schon erste Prognosen bezüglich der entstandenen Schäden vorgelegt. Bei ihnen steigen die Schadenssummen teils deutlich an.

   So rechnet die Sparkassenversicherung mit rund 7.500 Schadensmeldungen, die das Unternehmen insgesamt rund 40 Millionen Euro kosten könnten. 2002 hatte die Versicherung, die insbesondere in Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen aktiv ist, lediglich eine Schadenssumme von 25 Millionen Euro zu begleichen.

   Die Württembergische kalkuliert zum jetzigen Stand mit "gut 50 Millionen Euro" an Schäden. Sie läge damit nur leicht über den Ausgaben für die Elbeflut, als 44 Millionen Euro an die Kunden gezahlt wurden.

   Bei der in Wiesbaden ansässigen R+V Versicherung gehen die Experten schon jetzt davon aus, dass es teurer werden könnte als 2002 ausgezahlten 60 Millionen Euro. Bislang seien 3.300 Schäden an Wohngebäuden und Kraftfahrzeugen gemeldet worden, die ein Schadensvolumen von rund 24 Millionen Euro haben. "Der Betrag ist schon sehr hoch dafür, dass noch so viel unter Wasser steht", sagte eine Sprecherin.

   Auch die Gothaer nähert sich mit großen Schritten der Schadenssumme von 2002 an. Damals zahlte der Konzern 30,2 Millionen Euro an seine Kunden. Bei der aktuellen Flut wurden bis Dienstag Mittag bislang 1.213 Schäden gemeldet, deren Volumen der Versicherer auf etwa 26,9 Millionen Euro beziffert.

   Die HUK-Coburg erhielt bereits mehr als 1.000 Schadensmeldungen. Eine konkrete Aussage will der Versicherer aber noch nicht wagen. Die Coburger, die insbesondere im Bereich der Autoversicherung zu den Marktführern in Deutschland gehören, könnten in eben diesem Segment stark getroffen worden sein, da abgesoffene Autos von der Versicherung als Totalschaden gewertet werden.

   Vom aktuellen Hochwasser sind in Deutschland insbesondere Regionen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachen-Anhalt und Niedersachsen betroffen. Unter dem Hochwasser leiden aber auch Tschechien, die Schweiz und Österreich.

   Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com

   DJG/aed/jhe/kla

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   June 14, 2013 12:41 ET (16:41 GMT)

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