28.01.2013 11:22:31

UPDATE: Bayer-Pille nach Todesfällen im Visier der Aufsichtsbehörde

   -- Französische Arzneimittelbehörde prüft Diane 35

   -- Auch Nachahmerprodukte werden analysiert

   -- Antibaby-Pillen sind wichtiger Umsatzträger

   Von Christine Benders-Rüger und Barbara Millner

   Dem Pharma- und Chemiekonzern Bayer droht Ungemach in Frankreich. Die Nationale Behörde für Arzneimittelsicherheit (ANSM) will sein Akne-Mittel "Diane 35" genauer unter die Lupe nehmen. In den vergangenen 25 Jahren sei es zu vier Todesfällen gekommen, die auf Thrombosen in Zusammenhang mit dem Medikament zurückgeführt würden, teilte die Behörde mit. In 125 weiteren Fällen sollen nicht-tödliche Blutgerinnsel in Venen oder Arterien registriert worden sein.

   In den USA ist der DAX-Konzern in diesem Zusammenhang bereits mit einer Vielzahl von Klagen konfrontiert. Die Bayer AG wollte auf die Entwicklung in Frankreich zunächst nicht weiter eingehen. "Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unsere Experten zunächst die in den Medien aufgestellten Behauptungen überprüfen müssen und wir daher zum jetzigen Zeitpunkt keine weitergehende Stellungnahme abgeben können", hieß es. Bayer Healthcare France liege der Bericht der Behörde noch nicht vor.

   Das Risiko von Venenthrombosen sei bekannt, im Beipackzettel werde es als Nebenwirkung aufgelistet, hieß es weiter. In Frankreich sei Diane 35 nur zur Behandlung von Akne zugelassen. Sie wird aber allgemein auch als Anti-Baby-Pille angewandt. Außer Diane 35 will die ANSM auch die Nachahmerprodukte analysiert werden. In Frankreich nehmen 325.000 Frauen das Bayer-Medikament ein. Insgesamt wird es in 116 Ländern verkauft.

   Ärger mit der Pille hat Bayer auch in den USA. Der Konzern wurde von Tausenden von Frauen auf Schadenersatz wegen Gesundheitsschädigung verklagt. Venenthrombosen können zu gefährlichen Embolien und Schlaganfällen führen.

   Bayer zählt auf dem Feld der Verhütungsmittel zu den weltweit größten Unternehmen. Sie gehören mit rund einer Milliarde Euro zu den umsatzstärksten Mitteln des Konzerns. Die Umsätze stehen jedoch unter Druck, da die Produkte bereits ihren Patentschutz verloren haben.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/cbr/bam

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   January 28, 2013 04:51 ET (09:51 GMT)

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