21.06.2010 14:09:10

UPDATE: Celesio und Medco bilden JV im europäischen Apothekenversand

   (durchgehend neu)

Von Andreas Kißler Dow Jones NEWSWIRES BERLIN (Dow Jones)--Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio und der US-Konzern Medco führen ihren Apothekenversandhandel in einem paritätisch geführten Gemeinschaftsunternehmen zusammen. Das Joint Venture unter dem Namen Medco Celesio BV und mit Sitz in Amsterdam soll operativ zunächst in Deutschland tätig werden, und zwar noch im laufenden Jahr. Später sollen wichtige Märkte wie Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien hinzukommen, wie beide Seiten am Montag mitteilten.

   Zusammengeführt werden unter dem Dach von Medco Celesio die Versandapotheken Doc Morris (Celesio) und Europa Apotheek Venlo (Medco), wobei noch unklar ist, unter welcher Marke der Versandhandel künftig auftreten wird. "Wir werfen die zwei größten europäischen Versandhandelsapotheken zusammen", sagte Celesio-Vorstandsvorsitzender Fritz Oesterle auf einer Pressekonferenz in Berlin. Veranschlagt sei, dass nach fünf Jahren hieraus "ein Ergebnisbeitrag auf EBITDA-Ebene im unteren zweistelligen Millionenbereich" erreicht werde.

   Neben dem Versandhandel wollen beide Pharmahändler im Rahmen ihres Joint Ventures Dienstleistungen für Krankenkassen und ein Betreuungsangebot für chronisch Kranke bieten. Im Blick haben beide Seiten komplexe Erkrankungen wie Diabetes, Asthma und Herzerkrankungen sowie Patienten mit hohen Cholesterinwerten. Mit Krankenpflege in heimischer Umgebung sowie telefonischer Patientenberatung rund um die Uhr - so die langfristige Vision - soll dafür Sorge getragen werden, dass die Patienten ihre Therapiepläne einhalten und in der Folge teure Krankenhausaufenthalte wegen nicht eingenommener Medikamente unterbleiben.

   Den Kostenträgern, Krankenkassen und Gesundheitsbehörden will Medco Celesio künftig "analytische Erkenntnisse" liefern, damit diese die Effizienz ihrer Gesundheitsprogramme verbessern können. Über Vereinbarungen mit Krankenkassen sollen für jeden Patienten Daten über eine mögliche Fehlmedikation ausgewertet und dann mit dem Arzt besprochen werden, sagte Oesterle. Allerdings müssten dafür noch Gesetze geändert werden. Krankenkassen hätten aber großes Interesse an einem solchen Angebot signalisiert.

   Das Gemeinschaftsunternehmen sei "ein bedeutender strategischer Schritt, um den Eintritt in neue Märkte und Marktsegmente mit innovativen pharmazeutischen Dienstleistungen zu beschleunigen", so Oesterle. Zu konkreten Umsatzerwartungen wollte sich der Manager aber auch auf Nachfrage nicht äußern. Das Joint Venture sei langfristig orientiert.

   Analysten von Merck Finck erklärten in einer Schnelleinschätzung, mittelfristig bleibe das Umsatzpotenzial der Kooperation eher gering.

   Oesterle erwartet nach eigener Darstellung, dass künftig "andere Vergütungssysteme" im Gesundheitssystem die Oberhand gewinnen. Die Entwicklung des Joint Ventures hänge davon ab, wie schnell sich der rechtliche Rahmen ändere.

   Medco-CEO David Snow sagte, Celesio und Medco beabsichtigten mit ihrer Zusammenarbeit eine "beschleunigte Einführung von Versanddienstleistungen in neuen Ländern, sofern die gesetzlichen Bestimmungen dies zulassen". Insgesamt soll das Gemeinschaftsunternehmen in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in der Schweiz und Norwegen tätig werden.

   Die Marke DocMorris und die entsprechenden Franchisesysteme bringt Celesio nicht in das Joint Venture ein, wie Oesterle klarstellte. Erst in der vergangenen Woche hatte sich das Stuttgarter MDAX-Unternehmen für seine Präsenzapotheken in den Niederlanden mit Phoenix Pharmahandel einen Partner gesucht.

Webseite: www.celesio.com

-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com DJG/ank/rio/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

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