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25.03.2013 19:44:32

UPDATE: Dijsselbloem und Italien schicken Märkte auf Tauchstation

   --Eurogruppen-Chef: Unversicherte Bankguthaben könnten auch künftig herangezogen werden

   --Aktien, Euro und Peripherie-Anleihen mit Verlusten

   --Gerüchte über Italien-Herabstufung belasten ebenfalls

   (NEU: Äußerungen von Dijsselbloems Sprecherin)

   Von Hans Bentzien

   Äußerungen des Chefs der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, zur Rettung Zyperns und Gerüchte über eine bevorstehende Herabstufung des italienischen Länderratings haben an den Finanzmärkten am Montagnachmittag für deutliche Verluste gesorgt. Dijsselbloem hatte in einem Interview mit Reuters und der Financial Times angedeutet, dass Kunden mit Einlagen von über 100.000 Euro auch künftig an der Rettung von Banken beteiligt werden könnten, so wie das im Falle Zypern getan werden soll. Zugleich kursierten in Handelsräumen von Mailänder Banken das Gerücht, das Moody's Italiens Rating herabstufen will. Der Euro und Aktien verzeichneten starke Verluste.

   In dem Interview sagte Dijsselbloem wörtlich: "Wenn es bei einer Bank ein Risiko gibt, dann fragen wir zuerst: 'OK, was wollt ihr dagegen unternehmen? Was könnt ihr tun, um euch selbst zu rekapitalisieren?' Wenn eine Bank das nicht kann, reden wir mit den Aktionären und den Anleihegläubigern und bitten sie, an der Rekapitalisierung der Bank teilzunehmen, und wenn erforderlich auch mit den Inhabern unversicherter Bankeinlagen."

   Bankguthaben bis 100.000 Euro gelten in der EU in dem Sinne als versichert, dass sie von den nationalen Einlagensicherungssystemen garantiert sind. Verantwortlich für die Sicherung solcher Einlagen sind aber letztlich die Staaten. An der Rettung des zyprischen Bankensystems müssen sich die Inhaber solcher Konten nicht beteiligen.

   Dass im Falle Zyperns Guthaben von über 100.000 Euro mit einer Zwangsabgabe von mindestens 30 Prozent belegt werden sollen, haben europäischen Politiker überwiegend mit der einzigartigen Situation des zyprischen Bankensektors begründet. Dijsselbloem machte nun aber klar, dass die EU eine Wiederholung dieser Methode nicht ausschließt.

   Ein Frankfurter Aktienhändler kommentierte die Nachricht so: "Jeder dachte bisher, er kommt ungeschoren und ohne Selbstbeteiligung davon." Nun drohe eine europaweite Beteiligung von Einlagen bei Bankenrettungen.

   Vor allem italienische Bankenwerte gerieten daraufhin unter Abgabedruck. UniCredit und Intesa Sanpaolo fielen zeitweise um über 6 Prozent, Societe Generale in Frankreich um 6 Prozent. Unberührt zeigten sich dagegen HSBC und UBS. Der Sektor-Index büßte 1,9 Prozent ein.

   Belastend wirkten aber auch Gerüchte in Mailänder Handelsräumen über eine bevorstehende Herabstufung des italienischen Länderratings, die von Äußerungen eines führenden Politikers noch verstärkt wurden. Pier Luigi Bersani, der Chef der Demokratischen Partei, sagte, das politische Patt nach den Wahlen könnte sich auf das Kreditrating des Landes auswirken. Das Finanzministerium wollte die Gerüchte ebenso wenig kommentieren wie Moody's.

   Italien ist das nach Griechenland am höchsten verschuldete Euro-Land. Eine Herabstufung des Ratings könnte die Refinanzierungskosten des Staates erhöhen.

   Zu den Verlieren gehörten am Montag auch die Staatsanleihen von Peripherieländern, sowie der Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor seit dem Mittag rund anderthalb Cent und kostete gegen 18.30 Uhr nur noch 1,2850 Dollar.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   (Mitarbeit: Christopher Emsden, Geoffrey T. Smith, Michael Otto Denzin)

   DJG/hab/ros

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   March 25, 2013 14:13 ET (18:13 GMT)

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