Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
22.04.2016 16:58:57

UPDATE/Dobrindt bestätigt Rückruf von 630.000 Autos durch 5 Hersteller

   --Audi, Mercedes, Opel, Porsche und VW betroffen

   --Untersuchung ergibt Zweifel an Nutzung des Thermofensters

   --Beanstandungen auch bei zahlreichen ausländischen Herstellern

   (NEU: weitere Aussagen, Reaktion Daimler und Audi)

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den europaweiten Rückruf von rund 630.000 Diesel-Fahrzeugen durch fünf deutsche Autohersteller aufgrund einer von ihm angekündigten Überprüfung bestätigt. Dies betreffe Audi, Mercedes, Opel, Porsche und Volkswagen, sagte Dobrindt bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Berichts des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zur Dieselaffäre.

   Hintergrund seien "Zweifel, ob das Ausmaß des Thermofensters vollumfänglich mit Motorschutzgründen" zu rechtfertigen sei. Ein mit diesem Begriff bezeichnetes Zurückfahren der Abgasreinigung bei bestimmten Außentemperaturen ist nur erlaubt, um einen Unfall oder einen Motorschaden zu vermeiden.

   "Die Untersuchungskommission hat die betroffenen Hersteller aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um das Thermofenster auf das tatsächlich notwendige Maß zu beschränken", sagte der Verkehrsminister. Die Hersteller hätten schriftlich erklärt, "dass sie geeignete Optimierungen durchführen lassen würden", und den freiwilligen Rückruf initiiert.

   Die Behörde hatte im Auftrag Dobrindts 53 Diesel-Modelle auf ihre Umweltfreundlichkeit untersucht. "In deren Ergebnis zeigte sich eine große Bandbreite bezüglich der in den Labor- und Straßenmessungen festgestellten NOX-Emissionswerte", sagte der Verkehrsminister. Dabei wurde "kein Fahrzeug identifiziert, das eine eben solche Prüfzykluserkennung verwendet wie VW sie eingesetzt hat". Festgestellt wurden laut Dobrindt jedoch "andere technische Verfahren, mit denen die Hersteller die Wirksamkeit ihres Emissionskontrollsystems an Fahr- beziehungsweise Umweltbedingungen anpassen".

Auch viele ausländische Hersteller betroffen Zu ausländischen Herstellern gehen laut Dobrindt Informationen an die dortigen Behörden. Dobrindt nannte zunächst Renault und auf Nachfrage weitere Hersteller, und zwar Alfa Romeo, Chevrolet, Dacia, Hyundai, Jaguar, Jeep, Land Rover, Nissan und Suzuki. Zudem kündigte er eine neue Testreihe wegen einer anderen Maßnahme an, die Fiat betreffe. Hierbei geht es nach seinen Worten um "eine möglicherweise zeitabhängige Abschaltung des Abgasnachbehandlungssystems", was sich nicht zwingend mit den Regeln über den Motorschutz erklären lassen würde. Die Untersuchungskommission sei hier einem Hinweis von Bosch nachgegangen. "Bosch hat sich hier aus unserer Sicht korrekt verhalten", unterstrich Dobrindt.

   Der Verkehrsminister kündigte zudem an, dass das KBA ab sofort vor der Typengenehmigung von den Herstellern eine Erklärung zu Motorschutzeinrichtungen verlangen will.

   Daimler sprach in einer Reaktion auf den KBA-Bericht davon, dass die Messergebnisse weitgehend nachvollziehbar seien. Das Amt habe bestätigt, dass es aufgrund der Messergebnisse keine Hinweise auf den Einsatz unzulässiger Software gebe. Abweichungen von den Grenzwerten seien - wie in anderen Untersuchungen auch - technisch plausibel erklärbar. Mercedes-Benz werde weiter in den Dieselantrieb investierten und eine komplett neue Dieselmotorenfamilie auf den Markt bringen. Diese werde großflächig in der Produktpalette eingesetzt werden.

   Die VW-Premiumtochter Audi schrieb, es handele sich bei der temperaturabhängigen Steuerung der Abgasregelung nicht um eine Prüfstands- oder Zykluserkennung. Diese Abgasregelung sei gesetzlich zulässig und diene dem Schutz der Bauteile von Motor und Abgasanlage. Um Zweifel der Untersuchungskommission auszuräumen, werde Audi europaweit 65.700 Autos der Marke Audi mit Sechszylinder-Dieselmotor in einer freiwilligen Serviceaktion mit einer überarbeiteten Software ausrüsten. Es handele sich um EU5 und EU-6 Modelle der Baureihen Q5, A6 und A8 mit manuellem Schaltgetriebe.

   Porsche betonte, dass seine Fahrzeuge gesetzeskonform seien und es sich um einen freiwilligen Rückruf handele. Betroffen sei der Macan Diesel, rund 33.000 Stück in Europa.

   (Mitarbeit: Ilka Kopplin)

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

   DJG/ank/bam/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   April 22, 2016 10:28 ET (14:28 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 28 AM EDT 04-22-16

Analysen zu Nissan Motor Co. Ltd.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 68,30 -0,12% BMW AG
Ford Motor Co. 10,49 -0,93% Ford Motor Co.
General Motors 52,42 0,36% General Motors
Hyundai Motor Co Ltd Pfd Shs Issued 1999 161 900,00 -0,55% Hyundai Motor Co Ltd Pfd Shs Issued 1999
Kia Motors Corp 94 300,00 -3,08% Kia Motors Corp
Mazda Motor Corp. 5,98 -2,41% Mazda Motor Corp.
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,13 -0,19% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Nissan Motor Co. Ltd. 2,31 -4,01% Nissan Motor Co. Ltd.
Renault S.A. 38,68 -2,18% Renault S.A.
Suzuki Motor Corp. 9,80 -2,10% Suzuki Motor Corp.
Toyota Motor Corp. (spons. ADRs) 161,00 -2,42% Toyota Motor Corp. (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 82,05 -0,61% Volkswagen (VW) St.