05.03.2015 23:34:39
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UPDATE/Fed: Alle geprüften Banken mit ausreichender Kapitalausstattung
-- Deutsche Bank Trust besteht ersten Teil von Fed-Stresstest
-- Alle 31 geprüften Banken mit geforderter Kernkapitalquote
-- Vollständiges Stresstest-Ergebnis am 11. März
(NEU: Weitere Details und Hintergründe)
Alle 31 überprüften Banken haben den ersten Teil des Stresstests der US-Notenbank bestanden. Bei dem Test, bei dem die Fed die Kapitalausstattung der Geldhäuser geprüft hat, fiel erstmals seit Beginn der Stresstests im Jahre 2009 keine Bank durch.
Alle Institute verfügten über eine Kernkapitalquote von mindestens 5 Prozent. Auch die von der Federal Reserve geforderte Verschuldungsquote von mindestens 4 Prozent wurde von den Instituten eingehalten.
Bei J.P.Morgan betrug die Kernkapitalquote 6,5 Prozent, bei der Bank of America 7,1 Prozent, bei Morgan Stanley 6,2 Prozent und bei Goldman Sachs 6,3 Prozent. Die Deutsche Bank Trust, die US-Tochter der Deutschen Bank, wies eine Kernkapitalquote von 34,7 Prozent auf. Bei der BBVA lag sie bei 6,3 Prozent, bei der HSBC North America bei 8,9 Prozent und bei Santander bei 9,4 Prozent.
Der jährliche Stresstest der US-Notenbank ging von dem Fall eines schweren wirtschaftlichen Einbruchs, einem Kollaps der Unternehmensanleihemärkte, einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 10 Prozent sowie einem Einbruch am Aktien- und Immobilienmarkt aus. Dieses Szenario sollte zeigen, ob die großen Institute in einem solchen Umfeld bestehen können.
"Ein hohes Kapitalniveau bei den großen Banken erhöht die Belastbarkeit unseres Finanzsystems", sagte Fed-Gouvernor Daniel Tarullo. Das Ergebnis des Stresstest könnte dazu führen, dass die Ausschüttungen der Banken sich wieder erhöhen, nachdem diese in den vergangenen Jahren recht konservativ waren.
Die Überprüfung der Banken durch die Fed besteht insgesamt aus mehreren Tests. Für die nun veröffentlichten Ergebnisse hatte die Notenbank die Eigenkapital-, Liquiditäts- und Verschuldungsquote der Banken unter die Lupe genommen. Den vollständigen Bericht will die Fed am 11. März veröffentlichen. Dann werden auch weitere Ergebnisse mitgeteilt, etwa aus der Überprüfung des Berichtswesens oder der Risikokontrolle. Dieser zweite Teil dürfte für einige Banken eine größere Hürde sein.
Vom Gesamtergebnis wird abhängen in welchem Umfang die Banken ihre Aktionäre am Erfolg teilhaben lassen können. Zwei Banken, Goldman Sachs und Zions Bancorp, haben in einigen Bereichen die Vorgaben der Fed nur knapp erfüllt, was zu einer Begrenzung der Ausschüttungen führen könnte.
Informierte Personen hatten Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal im Vorfeld des Tests gesagt, dass die Deutsche Bank und die spanische Banco Santander den Stresstest wohl nicht bestehen. Zwar dürfte der Tochter des Frankfurter Instituts, Deutsche Bank Trust, eine ausreichende Kapitalisierung bescheinigt werden. Qualitativ dürften aber Schwächen bemängelt werden. Gerügt würden beispielsweise das Berichtswesen, die Risikokontrolle und die Überwachung der Unternehmensführung.
Die Informanten hatten auch gesagt, dass die Deutsche Bank bereits dabei sei, die von der Fed gefundenen Fehler zu korrigieren. Die von der Fed überprüfte US-Tochter, die Deutsche Bank Trust Corporation, beinhaltet unterdessen nicht die Ertragsperle der Deutschen Bank in den USA, nämlich das Wertpapier- und Investmentgeschäft unter dem Namen DBSI. Die DBSI hat nicht die von der Fed geforderte Holding-Struktur und wird deshalb nicht geprüft. Der Deutschen Bank zufolge macht Deutsche Bank Trust nur 5 Prozent der Vermögenswerte des Konzerns aus.
In den USA müssen Auslandsbanken seit dem vergangenen Jahr die gleichen Regeln einhalten wie ihre einheimischen Konkurrenten. So müssen sie bis Mitte 2016 ihren jeweiligen US-Betrieb unter dem Dach einer einzelnen Holding organisieren und bis 2017 die US-Mindestanforderungen für Kapitalniveaus erfüllen.
Dabei sind die Kapitalauflagen für die Töchter ausländischer Banken nicht einmal das größte Problem. Vielmehr kritisiert die Fed insbesondere Schwachstellen bei den Methoden, mit denen die Banken Risiken und Verluste messen und prognostizieren. Unter die Tests fallen auch Geschäftszweige, die vorher nicht reguliert wurden. Sie mussten sich auf teilweise komplett neue Regeln einstellen.
Die Banken geben daher derzeit viel Geld für Projektmanager und Datenexperten aus, um die für die Fed-Tests nötigen komplexen Computermodelle laufen zu lassen. Das sind zusätzliche Ausgaben zu den Kosten, die den Banken in Europa durch Regulierungsvorhaben entstehen.
Sowohl die Deutsche Bank als auch die Banco Santander hatten im Oktober den Stresstest der Europäischen Zentralbank bestanden. Der Test bezog sich aber "nur" auf die angemessene Kapitalausstattung, nicht auf die Qualität der Prozesse, worauf wiederum die Fed achtet. Die EZB wird sich bei der nächsten Runde der Stresstests 2016 aber voraussichtlich an der Fed-Methodik orientieren.
Mitarbeit: Eyk Henning
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2015 17:04 ET (22:04 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 04 PM EST 03-05-15
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