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09.03.2013 00:35:30

UPDATE: Fitch bestraft Italien für politische Blockade

   Von Christian Grimm

   Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität Italiens um eine Stufe auf BBB+ abgestuft. Die Entscheidung begründete Fitch mit dem unklaren Wahlausgang Ende Februar und der politischen Blockade in Italien. Dies mache es unwahrscheinlich, dass eine stabile Regierung geformt werden kann, erklärten die Kreditwächter. Den Ausblick für die Bonität beließen sie bei negativ. "Die politische Unsicherheit und der Rückschlag für weitere Strukturreformen sind ein zusätzlicher Schock für die Wirtschaft, die sich in einer tiefen Rezession befindet", heißt es in der Fitch-Erklärung.

   Die Experten blicken düster auf die kommenden Monate: Steigende Arbeitslosigkeit und schwache Stimmungsindikatoren erhöhen laut Fitch das Risiko eines anhaltenden Abschwungs. Für das laufende Jahr erwartet die Agentur einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent, nach 2,4 Prozent im alten Jahr. Bis zum Ende des Jahres werde der Schuldenstand auf die Marke von 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen.

   Fitch ist die erste der drei großen Ratingagenturen, die Italien nach der Wahl abgestraft hat. Bei Standard & Poor's und Moody's befindet sich die Kreditwürdigkeit aber schon länger im Bereich der B-Noten. Nur Fitch bewertete die Bonität noch als sichere Anlage.

   Der Euro büßte nach der Entscheidung einen halben Cent auf die US-Währung ein rund lag bei 1,295 Dollar, erholte sich aber rasch wieder. Die Renditen auf zehnjährige italienische Staatsanleihen legten um 0,04 Prozentpunkte zu und erreichten 4,654 Prozent.

   Die Abstufung durch Fitch bedeutet für italienische Banken aber keine akute Gefahr. Die EZB akzeptiert als Sicherheiten Papiere bis zu einem Rating von BBB- mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 40 Prozent.

   Bereits in der vergangenen Woche hatte Moody's vor einem Wiederaufflammen der Schuldenkrise in Europa gewarnt. Die Ratingfirma zeigte sich auch für den Fall möglicher Neuwahlen pessimistisch und befürchtet, dass die euroskeptischen Kräfte an Stimmen gewinnen könnten.

   "Italiens systemische Relevanz im Euroraum bedeutet, dass die Auswirkungen der Wahlen weit über Italien hinausreichen und indirekt die Bonität anderer unter Druck stehender Euroländer belasten", hieß es in der Einschätzung. Durch das Patt in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone könnten die Zinsen auf die Anleihen anderer Euroländer steigen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   March 08, 2013 13:34 ET (18:34 GMT)

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