28.01.2013 13:24:31
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UPDATE: Geldmengenwachstum und Kreditvergabe bleiben gedämpft
--Wachstum Geldmenge M3 schwächt sich auf 3,3 Prozent ab
--Kreditvergabe im vierten Quartal 2012 auf schwächstem Stand seit 30 Jahren
(NEU: Einschätzung durch Volkswirte, Hintergrund zu Deutschland, Frankreich und Italien)
Von Christian Grimm
FRANKFURT--Inflationssorgen sind in der Eurozone weiter kein Thema. Das Geldmengenwachstum blieb im letzten Monat des alten Jahres gedämpft und auch die Kreditvergabe an die Unternehmen war schwach. Das Wachstum der breit gefassten Geldmenge M3 hat sich im Dezember von 3,8 Prozent auf 3,3 Prozent abgeschwächt, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Auch wenn der Dreimonatsdurchschnitt den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren erreicht hat, ist das Geldmengenwachstum nach Ansicht von Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer noch immer sehr mäßig.
Positiv sieht Bayer das hohe Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1, die nur die liquidsten Mittel wie Sichteinlagen umfasst. "Eine Beschleunigung des M1-Wachstums zeigt einen Aufschwung in der Regel mit einem Vorlauf von etwa einem Jahr an", so der Analyst.
Dass es aktuell aber noch mau in der Eurowirtschaft aussieht, belegen die EZB-Zahlen zur Kreditvergabe. Im Schlussquartal gingen die Kredite an den privaten Sektor im Euroraum um etwa 0,75 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2011 zurück. Das ist der schwächste Wert seit 30 Jahren. Nach der Analyse der Commerzbank liegt das hauptsächlich an der mangelnden Nachfrage der Unternehmen.
Dabei existieren zwischen den Euroländern teilweise deutliche Unterschiede. Während es für die deutschen Firmen kaum Probleme mit der Fremdkapitalversorgung gibt, wie die ifo-Kredithürde beweist, sieht es in Italien düster aus.
Dort klagen die Unternehmer seit Sommer 2011, dass die Banken kaum Geld verleihen. "Seither haben die Beschwerden nicht abgenommen. Im Dezember stiegen sie sogar wieder etwas", sagte Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert. In Frankreich sehe es etwas besser aus, dennoch klagten viele Betriebe über die vorsichtigen Geldhäuser. Aus Sicht von Schubert wird sich die Entspannung an den Finanzmärkten nur allmählich in einen Aufschwung der Realwirtschaft übersetzen.
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January 28, 2013 06:53 ET (11:53 GMT)
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