10.05.2007 13:15:00

UPDATE: Magna will mit Deripaskas Hilfe in Russland expandieren

(NEU: Details, Hintergrund)

   Von Olaf Ridder

   Dow Jones Newswires

   MOSKAU (Dow Jones)--Der kanadische Automobilzulieferer Magna International gibt dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska für 1,54 Mrd USD eine Beteiligung von 20 Mio Aktien und will auf diese Weise auf dem russischen Automobilmarkt expandieren. Der 39-jährige Deripaska, der als einer der reichsten Männer Russlands gilt, kontrolliert mit United Company Rusal den größten Aluminiumhersteller der Welt. Seine Holding Russian Machines, die die Magna-Aktien übernimmt, ist am zweitgrößten russischen Automobilhersteller Gorkowski Awtomobilny Sawod (GAZ) beteiligt.

   Aus einer gemeinsamen Mitteilung von Magna und Basic Element - der Industrieholding Deripaskas - vom Donnerstag geht hervor, dass Russian Machines 20 Mio Magna-Aktien der Klasse A aus dem Eigenbestand des größten kanadischen Automobilzulieferers übernimmt. Magna hat sich mit der kanadischen Beteiligungsgesellschaft Onex Corp zusammengetan und verhandelt mit DaimlerChrysler über den zum Verkauf stehenden US-Automobilhersteller Chrysler. Angeblich ist Magna der letzte ernsthafte Interessent.

   Magna-Gründer Frank Stronach bezeichnete die Partnerschaft mit Deripaska als "aufregende Gelegenheit", das Wachstum von Magna in Russland und seinen Nachbarländern zu beschleunigen. Aus der Mitteilung geht nicht genau hervor, welchen Anteil die Beteiligung Deripaskas bei Magna erreichen wird. Nach Berechnungen von Dow Jones Newswires dürften es etwa 18% sein.

   Stronach und Deripaska werden nach der am Donnerstag bekannt gewordenen Vereinbarung eine kanadische Holding bilden, in der sie ihre Magna-Anteile bündeln. Beide Seiten verständigten sich auch über die Führung des 1957 gegründeten Konzerns, der als einer der größten Kanadas gilt. So werden die Deripaska-Enkelgesellschaft Russian Machines und Stronach Trust je sechs der insgesamt 14 Sitze im Board des Konzerns übernehmen. Die zwei übrigen Board-Mitglieder sollen die Co-CEO des Unternehmens sein.

   Magna soll ein kanadisches Unternehmen mit Notierungen an den Börsen in Toronto und New York bleiben. Magna selbst will die Aktien der Klasse B, die nicht im Besitz des Stronach Trust sind, für je 114 CAD übernehmen und 20 Mio Aktien der Klasse A am Markt zurückkaufen.

   Ein Beweggrund für Magna, Deripaska ins Boot zu holen, dürfte dessen indirekte Beteiligung an der russischen GAZ sein. Der mittlerweile profitable Konzern mit der Fahrzeugmarke Wolga erwarb vor einem Jahr Pressen und sonstige Anlagen eines kompletten Chrysler-Autowerkes im US-Bundesstaat Michigan, mit denen die Modelle Chrysler Sebring und Dodge Stratus gefertigt wurden.

   GAZ erwarb ferner die Lizenz, auf der Chrysler-Plattform für Mittelklassewagen in allen GUS-Staaten Fahrzeuge unter eigener Marke und mit verändertem Design zu fertigen und zu vertreiben. Motoren will Chrysler aus dem mexikanischen Werk Saltillo zuliefern. Der Produktionsstart ist für 2008 geplant. Komponenten für die Fahrzeuge fertigen GAZ und Magna in Kooperation. Eine entsprechende Vereinbarung wurde im vergangenen November vereinbart. Magna kooperiert auch mit dem nach Absatz größten Automobilhersteller Russlands OAO Awtowas, dem Hersteller der Marke Lada.

   Bei dem zum Verkauf stehenden Autombilhersteller Chrysler ist Magna der einzige Interessent, mit dem auch die Gewerkschaften in den USA und Kanada einverstanden wären. Dem "Toronto Mail & Globe" sagte Magna-Chairman Stronach, er wolle, dass der Stuttgarter Mutterkonzern bei Chrysler beteiligt bleibe. Allerdings müsse das Unternehmen verschlankt werden und sich einer "drastischen" Medizin unterwerfen. Nach Angaben Stronachs in der Presse muss sich Magna nicht verschulden, sollte der Konzern bei Chrysler zum Zuge kommen.

   Stronachs neuer Partner Deripaska machte jüngst mit Beteiligungen in Österreich und Deutschland von sich reden. In Wien kündigte seine Holding Basic Elements vor zwei Wochen an, für gut 1 Mrd EUR mit 30% bei der Strabag SE einzusteigen. Der Baukonzern verschob daraufhin seinen Börsengang bis zum Herbst. Vergangene Woche erwarb er 3% an der Hochtief AG und will diesen Anteil weiter aufstocken. Basic Elements kam nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 18 Mrd USD. Die Holding ist in sechs Bereichen tätig.

   Webseiten: http://www.sibal.ru/en/

   http://www.magnaint.com/

   Von Olaf Ridder, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111,

   unternehmen.de@dowjones.com

   (Steve McGrath und Geoffrey Smith haben an diesem Bericht mitgewirkt)

   DJG/rio/cbr

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