UPDATE: O2 und E-Plus stehen in Deutschland vor Fusion - Kreise

   -- Telefonica will KPN E-Plus abkaufen

   -- Telefonica könnte einen Teil des Kaufpreises mit Aktien der deutschen Tochter zahlen

   -- Telefonica will Kreisen zufolge nach dem Deal 60% an deutscher Tochter halten

   -- Kapitalerhöhung bei Telefonica Deutschland nicht ausgeschlossen

   (NEU: Details zur möglichen Deal-Struktur)

   Von Archibald Preuschat, Jürgen Hesse, Eyk Henning und David Roman

   Die Telekomkonzerne Telefonica und KPN stehen offenbar vor einem weiteren Versuch, den deutschen Mobilfunkmarkt zu konsolidieren. Vielleicht noch am Montagabend, wahrscheinlicher aber am Dienstagmorgen wollen beide Unternehmen ankündigen, dass Telefonica ihr deutsches Mobilfunkangebot unter der Marke 02 mit der KPN-Tochter E-Plus zusammenlegen will, wie mit den Vorgängen vertraute Personen sagten. Als erste hatte die Financial Times berichtet, dass eine Transaktion unmittelbar bevorsteht.

   Auf der Käuferseite steht die spanische Telefonica: Diese will E-Plus von KPN im Tausch gegen Aktien ihrer seit Herbst in Frankfurt börsennotierten Tochter Telefonica Deutschland und eine Barkomponente übernehmen, so die Personen zum Wall Street Deutschland. Ein Informant ergänzte, Telefonica wolle nach der Transaktion noch mehr als 60 Prozent an Telefonica Deutschland halten. Allerdings sei im Zuge der Übernahme auch eine Kapitalerhöhung möglich, fügte die Person hinzu.

   Ein anderer Informant sagte, dass der Kauf rund zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Telefonica-Deutschland-Aktien beglichen werden soll. Zurzeit hält der spanische Konzern noch knapp 80 Prozent an seiner deutschen Tochter.

   KPN bestätigte am Montag in Geprächen über einen Verkauf von E-Plus zu sein, nannte jedoch keine Namen. Telefonica bestätigte, in Gesprächen über einen Deal in Deutschland zu sein. Nur Telefonica Deutschland nannte in einer Pflichtmitteilung auch den Namen E-Plus. Alle Unternehmen ließen wissen, dass die Verhandlungen noch andauern. Ein Scheitern in letzter Minute kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.

   Beide Unternehmen haben seit Jahren in unterschiedlichen Konstellationen Versuche unternommen, den deutschen Mobilfunkmarkt zu konsolidieren - zuletzt vor gut einem Jahr: Damals wäre E-Plus Quellen zufolge den Spaniern rund 11 Milliarden Euro wert gewesen, wovon aber nur ein kleinerer Teil in bar und der Löwenanteil in Aktien der Telefonica Group gezahlt worden wäre. Der Deal platzte nur wenige Stunden vor Unterzeichnung, nachdem die Bonität von Telefonica von einer Ratingagentur abgestuft wurde.

   Die Notwendigkeit einer Marktkonsolidierung hat sich seitdem nur noch verstärkt. Das jahrelange Wachstum von E-Plus ist zum Erliegen gekommen, und auch Telefonica Deutschland kämpft bei O2 seit jüngstem mit Umsatzrückgängen. Hinzu kommt, dass sich Vodafone für über 10 Milliarden Euro Kabel Deutschland einverleiben will. Die Briten schaffen damit als integrierter Anbieter ein Gegengewicht zur Deutschen Telekom.

   Lediglich Telefonica Deutschland verfügt über - wenn auch überschaubare - Aktivitäten im Breitband-Internet. E-Plus ist indes ein reiner Mobilfunker, der zudem - im Gegensatz zu Telefonica Deutschland - mit dem Aufbau neuerer, schnellerer LTE Mobilfunknetze noch nicht begonnen hat.

   Auf Basis der für das März-Quartal gemeldeten Zahlen kommen E-Plus und O2 auf 43,3 Millionen Kunden. Sie würden zumindest nach Kunden die beiden Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone überflügeln. Allerdings ist bei E-Plus der Anteil der weniger lukrativen Prepaid-Kunden hoch. Bei E-Plus haben nur rund 8 der insgesamt 24 Millionen Kunden einen Vertrag, bei O2 sind es allerdings mehr als die Hälfte der insgesamt knapp 20 Millionen Kunden. Sowohl E-Plus als auch Telefonica Deutschland wollen im Laufe dieser Woche über das zurückliegende Quartal berichten.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@dowjones.com

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   July 22, 2013 14:43 ET (18:43 GMT)

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