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12.12.2014 19:45:31

UPDATE: RWE verunsichert Investoren mit neuer Dividendenpolitik

   -RWE will Ausschüttung künftig an verschiedenen Kriterien bemessen

   -Eine feste Formel soll es nicht geben

   -Keine garantierte Mindestdividende

   (NEU: Weitere Details, Zitate des Finanzvorstands, Marktreaktion)

   Von Jenny Busche

   Der Energiekonzern RWE öffnet sich die Tür für eine deutliche Kürzung der Dividende und sorgt damit am Aktienmarkt für Unsicherheit. Für das Geschäftsjahr 2015 soll sich die Ausschüttung erstmals nicht mehr allein am nachhaltigen Nettoergebnis orientieren, wie RWE mitteilte. Stattdessen will das Unternehmen die Dividende künftig an verschiedenen Kriterien bemessen.

   Damit schafft sich der Konzern die Möglichkeit, die Ausschüttung weiter zu senken. Es sei nicht zwangsläufig, dass die neue Dividendenpolitik auf eine Kürzung hinauslaufe, sagte Finanzvorstand Bernhard Günther zwar in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Eine garantierte Mindestdividende schloss er aber ausdrücklich aus. Die neue Ausschüttungspolitik orientiere sich an der ökonomischen Realität und biete "mehr Flexibilität in einem schwierigen Marktumfeld", sagte Günther.

   Für das Geschäftsjahr 2014 will der Konzern noch an seiner Ankündigung festhalten, 40 bis 50 Prozent des nachhaltigen Nettogewinns auszuschütten. Ab dem folgenden Geschäftsjahr sollen vor allem drei Kriterien maßgeblich sein: der operative Cash-Flow, die Höhe der Verschuldung und die Ertragslage. Eine feste Formel werde es aber nicht geben, sagte Günther. Das ermögliche dem Konzern, die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung besser zu berücksichtigen. Außerdem ließen sich Einmaleffekte besser abfedern, sagte er.

   Am Aktienmarkt kam die Ankündigung des Konzerns nicht gut an. Der Kurs der RWE-Aktie gab bis Handelsschluss um 3,7 Prozent nach. Mit der neuen Dividendenpolitik schaffe sich RWE mehr Freiheit, sagte ein Analyst. Für die Anleger werde die Höhe der zukünftigen Dividendenzahlungen dagegen sehr viel unsicherer als in der Vergangenheit.

   Ein Insider hatte dem Wall Street Journal Deutschland bereits am Mittwoch gesagt, dass der RWE-Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am heutigen Freitag über eine drastische Kürzung der Dividende diskutieren werde.

   Auch die Höhe der Vorjahresdividende soll bei der Bemessung der Ausschüttung künftig berücksichtigt werden. Zudem sollen auch "Chancen für Wachstumsinvestitionen" eine Rolle spielen. Je nach Lage will RWE seine finanziellen Mittel für Investitionen, zum Schuldenabbau oder für eine höhere Ausschüttung nutzen.

   Über die Höhe der Dividende für das Geschäftsjahr 2014 sei in der Aufsichtsratssitzung nicht diskutiert worden, sagte Günther. "Wir möchten die Dividende auf einem attraktiven Niveau halten, wenn unsere Finanzen uns das erlauben", sagte der Finanzchef. Für 2013 hatte RWE die Dividende auf 1 Euro halbiert.

   RWE leidet wie andere Versorger darunter, dass sich angesichts der Energiewende mit konventionellen Kraftwerken in Deutschland immer weniger Geld verdienen lässt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres war das operative Ergebnis des Konzerns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 22 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gesunken, das nachhaltige Nettoergebnis war um 60 Prozent auf 763 Millionen Euro eingebrochen. Auf RWE lasteten Ende September Schulden in Höhe von rund 31 Milliarden Euro.

   Mitarbeit: Natalia Drozdiak und Manuel Priego-Thimmel

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/jhe

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   December 12, 2014 13:15 ET (18:15 GMT)

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