30.09.2008 17:00:00

UPDATE: Siemens-Restrukturierung kostet Konzern 3 Mrd EUR

(NEU: Details)

Von Philipp Grontzki Dow Jones NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG erwartet durch "Transformationsprojekte" insgesamt Belastungen von etwa 3 Mrd EUR. Ein Großteil davon soll im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das am Berichtstag endet, verbucht werden, teilte das in München ansässige Unternehmen am Dienstag mit. Der Hauptteil der Belastungen kommt dabei aus dem Verkauf des Geschäfts mit Telekommunikationslösungen für Unternehmen sowie aus dem Programm zur Senkung der Verwaltungskosten. Operativ sei im vierten Quartal nicht mit "großen" Überraschungen zu rechnen, wird Vorstandsvorsitzender Peter Löscher in der Mitteilung zitiert. "Die Entwicklung des Geschäftsvolumens ist im vierten Quartal weiter erfreulich", sagte der Manager. "Den Ausblick für 2009 bestätigen wir".

   Durch das Programm zur Reduzierung der allgemeinen Vertriebs- und Verwaltungskosten (SG&A) dürften Belastungen von 800 Mio EUR bis zu 1,1 Mrd EUR entstehen, so Siemens. Der DAX-Konzern will diese Kosten bis zum Jahr 2010 um absolut 10% senken. Das entspricht einer Kostenreduzierung um 1,2 Mrd auf 10,9 Mrd EUR im Geschäftsjahr 2009/10 von 12,1 Mrd EUR im Geschäftsjahr 2006/07.

   Daneben fallen für Restrukturierungen bei der Mobility-Sparte sowie im Healthcare-Sektor Kosten von 160 Mio EUR bis 200 Mio EUR bzw 80 Mio bis 100 Mio EUR an. Die geplanten Kosten im Bereich Sonstige Aktivitäten bezifferte Siemens am Dienstag mit 120 Mio EUR bis 140 Mio EUR.

   Siemens hatte Mitte Juli angekündigt, weltweit rund 16.750 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, davon 12.600 in verwaltungsnahen Bereichen.

   Nahe an 1 Mrd EUR soll die Belastung aus dem Verkauf eines Mehrheitsanteils an der Siemens Enterprise Networks (SEN) ausfallen. Der Konzern hatte im Juli vereinbart, 51% der SEN-Anteile an den US-Investor The Gores Group zu verkaufen.

   Daneben wird die Gründung der gemeinnützigen Siemens-Stiftung den Konzern mit etwa 400 Mio EUR belasten, bekräftigte Siemens am Dienstag frühere Angaben.

   Das Unternehmen hatte seine operativen Bereiche zu Beginn dieses Jahres in den drei Großsektoren Energy, Healthcare und Industry zusammengezogen, um die Effizienz zu verbessern.

   Das Ergebnis "Summe Sectors", also das operative Ergebnis des Kerngeschäfts, soll 2008/09 nach früheren Angaben 8 Mrd bis 8,5 Mrd EUR erreichen. 2006/07 hatte das Sektoren-Ergebnis bei 6,662 Mrd EUR gelegen. Den Umsatz will Siemens organisch zweimal so schnell wie das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigern. Der Ausblick berücksichtigt keine Ergebniseffekte, die aus rechtlichen und regulatorischen Themen sowie aus dem Programm zur Senkung der Verwaltungskosten entstehen könnten.

Webseite: http://www.siemens.com

-Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/jhe (END) Dow Jones Newswires

   September 30, 2008 10:58 ET (14:58 GMT)

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