18.09.2007 16:18:00
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UPDATE: Startschuss für Trendhandy iPhone in Europa
Von Stefan Paul Mechnig und Daniel Thomas
Dow Jones Newswires
LONDON/DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Trendhandy iPhone von Apple wird zum Weihnachtsgeschäft in vielen Mobilfunkläden in Europa liegen. Den Startschuss für die Vermarktung gab am Dienstag der Anbieter O2 in London, der das Gerät exklusiv in Großbritannien vertreiben kann. Für die Präsentation war Apple-CEO Steve Jobs eigens aus den USA angereist.
Am Mittwoch wird er Branchenkreisen zufolge in Berlin die Markteinführung in Deutschland und vier anderen europäischen Staaten einläuten, wofür die Deutsche Telekom den Zuschlag bekommen hat. In Frankreich hat sich angeblich der Mobilfunkbetreiber Orange die Rechte gesichert.
O2 und Apple teilten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in der britischen Hauptstadt mit, das iPhone werde ab dem 9. November zum Preis von 269 GBP (387 EUR) inklusive Mehrwertsteuer angeboten. Dazu offeriert O2 Laufzeitverträge zwischen 35 und 55 GBP pro Monat. Das zum spanischen Telefonica-Konzern gehörende Unternehmen erklärte, eigene Studien hätten ergeben, dass 80% der Kunden im höherwertigen Bereich Interesse an dem iPhone hätten.
Das multifunktionale Design-Handy soll in den Shops von O2 und Apple sowie beim Zwischenhändler Carphone Warehouse erhältlich sein. Apple bekommt wie beim Vertrieb in den USA eine Umsatzbeteiligung, deren Details zunächst nicht bekannt wurden.
In seinem Stammland hat der US-Elektronikriese die Alleinvermarktung dem Telekomanbieter AT&T zugesprochen. Seit dem Handelsstart von zweieinhalb Monaten wurden laut Apple mehr als eine Mio Geräte verkauft. Für Irritationen sorgte der Hersteller, der erst mit seinen Mac-Computern und später mit dem Abspielgerät iPod Furore machte, kürzlich mit einer starken Preissenkung - er bietet das Handy jetzt um ein Drittel billiger für 399 USD (199 GBP) an.
CEO Jobs sagte dazu jetzt in London, der Preis in Großbritannien sei höher als in den USA, weil das Gerät dort ohne Mehrwertsteuer verkauft werde. Außerdem fielen in Europa höhere Kosten an.
In Deutschland wird T-Mobile laut Branchenkreisen das iPhone für 399 EUR in den Handel bringen. Es soll außerdem in den Niederlanden, Österreich, Ungarn und Kroatien von der Telekom-Tochter vertrieben werden, sagte eine informierte Person. An der spektakulären Einführungsveranstaltung in Berlin würden neben Jobs auch der Telekom-Vorstandsvorsitzende Rene Obermann teilnehmen.
Analysten zufolge ist das iPhone vor allem gut zur Stärkung des Images von T-Mobile Deutschland als hochwertige Marke. Der hiesige Marktführer könne so in der öffentlichen Wahrnehmung auch etwas an Boden gewinnen gegenüber dem Rivalen Vodafone, der die Innovationsführerschaft für sich beanspruche, sagte Andreas Heinold von der Landesbank Baden-Württemberg.
Die finanziellen Auswirkungen für T-Mobile sind nach seiner Ansicht zunächst begrenzt. Mittelfristig könne das iPhone aber auch in Bezug auf Umsatz und Ertrag durchaus interessant sein.
Das schicke Handy mit Musik-, Video- und Internetfunktion kann nach Meinung von Heinold außerdem die "Initialzündung" geben zu einer verstärkten Nutzung mobiler Datenanwendungen. "Es könnte mehr Nutzer darauf bringen, dass ein Handy nicht nur zum Telefonieren da ist", sagte Heinold.
Sein Kollege Frank Rothauge vom Bankhaus Sal. Oppenheim meint ebenfalls, das iPhone habe in erster Linie "Marketingrelevanz" und sei vor allem für Anbieter von Bedeutung, die sich wie T-Mobile in "Qualitätssegmenten" aufstellten.
Für das iPhone hatte sich auch Vodafone Deutschland interessiert. Das Unternehmen habe darüber mit Apple gesprochen, aber von einem Vertrag unter anderem wegen einer von dem US-Konzern verlangten Umsatzabgabe von 10% abgesehen, erfuhr Dow Jones von einer weiteren informierten Person aus der Branche.
Das iPhone sei auch deswegen für Vodafone letztlich nicht die erste Wahl gewesen, weil man damit keine Musik aus dem Internet herunterladen könne und es nicht UMTS-fähig sei. Über diese Eigenschaften verfügt das Samsung-Handy F700, das Vodafone zu seinem Top-Angebot im Weihnachtsgeschäft machen soll. Dieses Gerät solle deutlich weniger kosten als das iPhone, sagte die Person.
Nach Ansicht des Analysten Ben Wood vom Marktforschungsunternehmen CCS Insight wird das Apple-Gerät auf jeden Fall einer der Knüller im Jahresendverkauf, dem wichtigsten Zeitraum für die Mobilfunkbranche. Jedoch werde das iPhone in Europa auf härteren Wettbewerb treffen als in den USA.
Die Hersteller Nokia und Sony Ericsson hätten hier bereits eine Reihe qualitativ hochstehender Telefone vorgestellt. Zudem sei damit zu rechnen, dass die Mobilfunkbetreiber, die im Rennen um das iPhone leer ausgegangen seien, den Wettbewerb um Musikhandys anheizten, indem sie den Kunden Telefone umsonst gäben, sagte Wood.
Webseiten: http://www.telekom.de
http://www.apple.com
http://www.o2.co.uk
-Von Stefan Mechnig und Daniel Thomas, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13 87 213, TMT.de@dowjones.comDJG/DJN/stm/brb
(END) Dow Jones NewswiresSeptember 18, 2007 09:55 ET (13:55 GMT)
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