22.03.2017 19:53:43

UPDATE/Terrorangriff erschüttert Zentrum von London

   --Vier Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt

   --Schottische Parlament unterbricht Debatte über neues Unabhängigkeitsreferendum

   (NEU: schottisches Parlament setzt Debatte aus, Angaben zu Verletzten, Krisensitzung der Regierung, Reaktionen aus Berlin, Paris und Washington)

   LONDON (AFP)--Im Herzen von London hat ein Terrorangriff am Mittwoch für Entsetzen gesorgt. Bei dem Anschlag in London sind nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern seien auch der Attentäter und ein Polizist, teilte die Polizei am Mittwochabend in der britischen Hauptstadt mit. Der Angreifer hatte mit einem Auto Fußgänger auf der Westminster Bridge angefahren und dann vor dem nahegelegenen Parlament einen Polizisten angegriffen.

   Parlamentspräsident David Lidington sprach von einem "ernsthaften Zwischenfall". Wie ein Sprecher des Parlaments sagte, wurden die Abgeordneten angewiesen, wegen eines "Sicherheitsvorfalls" im Gebäude zu bleiben. Die laufende Sitzung wurde unterbrochen, das Gelände wurde abgeriegelt.

   Die britische Polizei ging von einem "terroristischen" Angriff aus. "Wir behandeln das so lange als terroristischen Vorfall, bis wir andere Erkenntnisse haben sollten", hieß es in einer Erklärung. Premierministerin Theresa May befand sich nach Angaben der Regierung in Sicherheit. Sie berief am frühen Abend ein Krisentreffen des Kabinetts ein.

Schottische Parlament unterbricht Debatte über Unabhängigkeitsreferendum Augenzeugen sagten britischen Medien, dass ein Angreifer mit einem Auto zunächst Fußgänger auf der Westminster Bridge anfuhr. Aus der Themse wurde eine schwerverletzte Frau gezogen. Die Behörden gingen davon aus, dass sie wegen des Angriffs ins Wasser stürzte oder in den Fluss sprang.

   Der Angreifer begab sich dann von der Brücke zum Parlament, durchbrach dort eine Absperrung und stürmte mit einem Messer bewaffnet auf einen Polizisten zu. Das Gelände rund um das Parlament wird ständig überwacht. Die Absperrungen verhindern ein direktes Eindringen in das Parlament. Die dazugehörige U-Bahn-Station wurde wegen des Vorfalls geschlossen.

   Eine Augenzeugin sagte der Nachrichtenagentur PA, sie habe gerade Fotos vom Big Ben geschossen, als Menschen auf sie zustürmten. Dann habe sie einen rund 40-jährigen Mann mit einem langen Messer gesehen. "Dann wurden drei Schüsse abgefeuert", fuhr sie fort, schließlich habe sie den Mann blutend am Boden liegen sehen.

   Wegen des Angriffs unterbrach das schottische Parlament seine Debatte über ein neues Unabhängigkeitsreferendum. "Bei unserem Schwester-Parlament gab es einen schwerwiegenden Zwischenfall", sagte der schottische Parlamentspräsident Ken Macintosh zur Begründung. Eigentlich wollten die Abgeordneten am Abend darüber abstimmen, ob sie Regierungschefin Nicola Sturgeon beauftragen, den Prozess für ein neues Unabhängigkeitsreferendum einzuleiten.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte, sie denke "in Anteilnahme und Solidarität an unsere britischen Freunde und an alle Menschen in London". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte: "Die Nachrichten über den mörderischen Angriff in London erschüttern mich." In diesen Stunden "sind wir Deutsche dem britischen Volk in besonderer Weise verbunden", betonte er.

   Auch Frankreichs Präsident François Hollande übermittelte dem britischen Volk seine Anteilnahme. Paris zufolge wurden auch französische Schüler bei dem Vorfall verletzt. US-Präsident Donald Trump erklärte, er sei über den Vorfall informiert worden. Der Angriff ereignete sich am Jahrestag der Anschläge in Brüssel mit 32 Toten.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   March 22, 2017 14:22 ET (18:22 GMT)- - 02 22 PM EDT 03-22-17

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