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08.02.2013 17:45:30

UPDATE: ThyssenKrupp setzt Rotstift bei Stahlsparte an

   -- ThyssenKrupp will bei europäischer Stahlsparte mindestens 2.000 Jobs streichen

   -- Betriebsrat: Konzern prüft zudem Verkauf von Teilen des Elektroband-Geschäfts

   Von Barbara Millner und Markus Klausen

   (NEU: Verkaufspläne für Elektroband, weitere Details, Hintergrund)

   Der Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp will bei seiner schwächelnden europäischen Stahlsparte Tausende Jobs streichen. Von den derzeit etwa 27.600 Stellen sollen über 2.000 abgebaut werden. Das Unternehmen will damit dringend benötigte Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe erzielen. Der Traditionskonzern steht nach Milliardenverlusten erheblich unter Druck und muss kräftig auf die Kostenbremse treten.

   Stellenstreichungen und andere Maßnahmen sollen nun bis zum Geschäftsjahr 2014/15 Einsparungen von rund 500 Millionen Euro bringen. ThyssenKrupp will damit die Wettbewerbsfähigkeit des Stahlbereichs deutlich verbessern. Im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 hatte Steel Europe nur eine bereinigte EBIT-Marge von 2,2 Prozent erreicht und damit nicht einmal die Kapitalkosten gedeckt.

   Der Jobabbau soll möglichst sozialverträglich erfolgen. Von den Einschnitten betroffen sind auch die Verwaltungsbereiche in der Duisburger Zentrale. Die Maßnahmen müssen noch von den zuständigen Gremien genehmigt werden, zudem soll es Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geben. ThyssenKrupp will die Maßnahmen bis zum Geschäftsjahr 2014/15 umsetzen.

   Neben dem Stellenabbau prüft der DAX-Konzern die Stilllegung, die Verlagerung oder den Verkauf von Geschäftseinheiten und Anlagen. Dadurch könne sich die Belegschaftszahl um weitere 1.800 Mitarbeiter reduzieren; ThyssenKrupp nannte keine Details.

   Der Gesamtbetriebsratschef von ThyssenKrupp Steel Europe, Günter Back, sagte dem Wall Street Journal Deutschland, dass derzeit der Verkauf von Teilen des Elektroband-Geschäfts geprüft werde. Der betroffene Bereich beschäftigt etwa 1.800 Mitarbeiter. Ein Sprecher von ThyssenKrupp wollte sich dazu nicht äußern. Zuvor hatte schon die Rheinische Post über die Verkaufsabsichten berichtet. Elektroband wird für die Herstellung von Generatoren, Transformatoren oder bei elektrischen Antrieben eingesetzt.

   ThyssenKrupp steht vor allem im stark konjunkturabhängigen Stahlgeschäft unter Druck. Der Konzern hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 5 Milliarden Euro geschrieben, teilweise verursacht durch eine Abschreibung von 3,6 Milliarden Euro auf zwei amerikanische Stahlwerke. Zum Jahresumsatz von 47 Milliarden Euro trug das europäische Stahlgeschäft rund elf Milliarden Euro bei.

   ThyssenKrupp-Chef Hiesinger hat angesichts der Schwierigkeiten mehrfach Sparmaßnahmen angekündigt. Während der Hauptversammlung des Unternehmens im Januar stellte er auch eine "Straffung der Verwaltung" in Aussicht. Hiesinger steht zudem vor der Aufgabe, bei ThyssenKrupp eine neue Unternehmenskultur aufzubauen. Der Konzern war in den vergangenen Monaten auch wegen seiner Beteiligung an einem Kartell auf dem Schienenmarkt und angesichts fragwürdiger Geschäftsreisen in die Kritik geraten.

   Mitarbeit: Jan Hromadko und Hendrik Varnholt

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla/jhe

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   February 08, 2013 11:14 ET (16:14 GMT)

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