20.09.2015 19:20:45
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UPDATE/Tsipras nach ersten Prognosen Wahlsieger in Griechenland
--Tsipras' Partei mit einigem Abstand in den Prognosen vorne
--Konservative hatten zuletzt deutlich aufgeholt
--Auch Tsipras' Wunsch-Koalitionspartner schaffen wohl Einzug in das Parlament
(NEU: mehr Details und Hintergrund)
Von Christian Grimm
BERLIN/ATHEN (Dow Jones)--Der alte Ministerpräsident könnte in Griechenland auch der neue sein. Alexis Tsipras' linke Syriza-Partei liegt in ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale knapp vor der konservativen Nea Dimokratia. Demnach kommt das Bündnis des im August zurückgetretenen Tsipras bei den vorgezogenen Neuwahlen auf 30 bis 34 Prozent der Stimmen.
"Wir wollen ein stabiles Mandat für fünf Jahre. Und eine Regierung, mit der wir weiter für die Rechte der Menschen kämpfen können", hatte Tsipras am Morgen bei der Abgabe seiner Stimme gesagt. Im Wahlkampf hatte er seinem Hauptkonkurrenten Vangelis Meimarakis von den Konservativen vorgeworfen, ein Mann der alten, von Filz und Korruption geprägten Politikerkaste in Griechenland zu sein. "Ich habe nicht das Gefühl, dass sich Herr Meimarakis mit diesem System anlegen will", hatte Tsipras gewarnt.
Bestätigen sich die ersten Ergebnisse, hat der Syriza-Chef Meimarakis mit einigem Abstand auf den zweiten Platz verwiesen. Die Konservativen erreichten zwischen 28,5 und 32,5 Prozent. Meimarakis hatte in den vergangenen Wochen in der Gunst der Griechen erheblich aufgeholt und war dem Favoriten gefährlich nah gekommen.
Drittstärkste Kraft wird nach den Nachwahlbefragungen die rechtsradikale Partei Goldene Morgenröte, die zwischen 6,5 und 8 Prozent der Stimmen gewonnen hat.
Für die Bildung einer Koalition kommen für den voraussichtlichen Wahlgewinner vor allem zwei Parteien in Betracht. Sowohl die pro-europäische To Potami als auch die Reste der sozialdemokratischen Pasok dürften den Einzug in das Abgeordnetenhaus geschafft haben. Tsipras hatte das Parlament aufgelöst, um sich nach der Abspaltung des radikalen Flügels seiner Partei ein neues Mandat bei den Wählern zu holen.
Die alten Weggefährten hatten ihm vorgeworfen, seine Versprechen gebrochen und sich den schmerzhaften Bedingungen der Europäer für ein drittes Hilfsprogramm gebeugt zu haben. Für die krisengeplagten Griechen war es die fünfte Wahl binnen sechs Jahren.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/hru
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September 20, 2015 12:48 ET (16:48 GMT)
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